Schützen, was einem lieb und teuer ist

„Bei mir ist doch eh nichts zu holen.“ Dieser Satz fällt des Öfteren, wenn es um das Thema „Einbruchschutz” geht. Aber ist das wirklich so?

Natürlich denken die meisten bei Wertsachen zunächst an Edelsteine, Gold, teuren Schmuck, Antiquitäten oder Kunstgegenstände. Aber es kann auch einfach die schlichte Halskette der Großmutter sein, die durch ihren hohen individuellen Wert zur persönlichen Wertsache wird. Auch ein bisschen Bargeld haben die Allermeisten immer im Haus. Zudem zählen Sparbücher, Geburtsurkunden, Zeugnisse, Fahrzeugbriefe oder Versicherungspolicen zu den Wertsachen, die nicht verloren gehen sollten. Fazit: Nahezu jeder von uns verfügt zuhause über Wertsachen – die vor Diebstahl und Feuer geschützt werden sollten.

Für wirksamen Einbruchschutz ist mechanische Sicherheitstechnik an Fenstern und Türen der Dreh- und Angelpunkt. Schließlich sollen EinbrecherInnen erst gar nicht in Haus oder Wohnung gelangen, sondern bereits beim Versuch eines Einbruchs scheitern.
Im normalen Privatbereich rät die Polizei dazu, vorhandene Fenster und Türen mit Sicherheitstechnik nachzurüsten oder neue Elemente in der Widerstandsklasse RC-2 (DIN EN 1627) zu einzubauen. Zu den wesentlichen Elementen eines solchen Einbruchschutzes zählen u. a. Pilzkopfzapfen-Beschläge, einbruchhemmender Verglasung (P4A-Glas), abschließbare Fenstergriffe, Mehrfachverriegelungen und Profilzylinder mit Bohr- und Ziehschutz. Detaillierte Tipps mit Bezug zu den relevanten Prüfnormen geben die FachberaterInnen der polizeilichen Beratungsstellen. Sie informieren ratsuchende MieterInnen und EigentümerInnen bundesweit in persönlichen Sicherheitsberatungen neutral und kostenlos.

Tresore bieten zusätzlichen Widerstand

Sollte es den Langfingern dennoch gelingen ins Haus zu gelangen, bietet ein Tresor zusätzlichen Schutz. Denn: Selbst wenn Bargeld, Schmuck und liebgewonnene Erinnerungsstücke noch so gut versteckt werden – EinbrecherInnen finden sie! Umso sinnvoller ist es, ihnen Widerstand in Form eines Tresors entgegenzusetzen. Je schwerer man ihnen den Zugriff auf Wertsachen macht, desto eher geben sie auf.

Unterschiedliche Widerstandsgrade

Welcher Tresor für den eigenen Gebrauch in Frage kommt, hängt von Umfang und Wert des zu schützenden Guts ab ebenso wie von der individuellen Wohnsituation.
Tresore werden in Widerstandsgrade eingeteilt. Diese geben darüber Auskunft, wie stark die Tresore Aufbruchsversuchen standhalten. Grundsätzlich empfehlenswert sind Produkte, die nach EN 1143-1 geprüft oder zertifiziert sind und mindestens den Grad 0 bzw. Grad N (Null) besitzen. Einen solchen Tresor erkennt man an einer Prüfplakette, die von RAL, VdS oder ECB-S vergeben wurde. Auch bei der Versicherung spielt die Einhaltung der DIN-Norm eine Rolle: Je höher der Widerstandsgrad des Tresors ist, umso höher lässt sich der Inhalt versichern.

Geeignet für den Privathaushalt sind Stand- und Wandtresore. Möbeltresore, die zum Beispiel in einen Schrank gestellt werden, bieten hingegen geringeren Schutz. Denn: Je schwerer der Tresor, desto schwerer lässt er sich wegtragen. Versicherer fordern in der Regel ein Nettoeigenwicht des Tresors von mindestens 200 kg. Wertschutzschränke unter 1.000 kg müssen nach Herstellerangaben fest verankert werden.

Ist eine Einbruchmeldeanlage (EMA) installiert, kann man seinen Tresor mit elektronischen Komponenten zur Anbindung an die EMA bestellen. Wichtig ist, diese Ausrüstung bei der Bestellung zu berücksichtigen, da eine nachträgliche Änderung des Tresors zum Verlust des Prüfstatus führt. Bei Tresoren ab Widerstandsgrad III ist eine interne Vorrüstung für die EMA-Anbindung bereits grundsätzlich vorhanden.

Auch im Brandfall Sicherheit

Tresore können nicht nur vor Diebstahl schützen, sondern auch vor Feuer. Wer Wertsachen und Dokumente auch im Brandfall sicher aufbewahrt wissen möchte, der sollte auf die Brandschutzprüfung eines Tresors nach DIN EN 1047-1 achten. Einige Tresore können zudem auch einen Spritzwasserschutz – zum Beispiel gegen Löschwasser der Feuerwehr – besitzen.