Die deutsche Heizungsindustrie warnt vor dem Scheitern der Energiewende im Gebäudebereich und bei den erneuerbaren Energien. Nach den Zahlen des Industrieverbandes BDH, die der Tageszeitung „Die Welt“vorliegen, spielten im vergangenen Jahr erneuerbare Energien nur bei einem Viertel aller Heizungskäufe eine Rolle. Drei Jahre zuvor hatten Solarkollektoren, Wärmepumpen und Pellet-Öfen noch einen fast doppelt so hohen Anteil von 45 Prozent an den Heizungskäufen.
„Das Ziel der Bundesregierung, den Anteil erneuerbarer Energien im Wärmemarkt von heute neun auf 14 Prozent bis 2020 zu steigern, kann so nicht erreicht werden“, sagte Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesindustrieverbandes Deutschland der Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) im Gespräch mit der „Welt“: „Mit dem Kriechgang beim Modernisierungstempo kann von der Energiewende im Heizungskeller nur geträumt werden.“ Nach den Zahlen des BDH stieg 2011 die Nachfrage nach Wärmepumpen zwar um zwölf Prozent und die nach Biomasse-Kesseln um vier Prozent an. Auch die Fläche für solarthermische Warmwasser-Bereitung wuchs um elf Prozent. Doch mit Stückzahlen von 57.000 neu installierten Wärmepumpen und 19.500 neuen Holz-Öfen blieb der Zuwachs auf insgesamt niedrigem Niveau. Der Anteil von Holz-Öfen an Heizungsinstallationen stagnierte auf dem Vorjahreswert von 3,1 Prozent, der Anteil der Wärmepumpen stieg nur leicht von 8,3 auf 9 Prozent.