Analphabetismus – Deutschland nimmt den Kampf auf
Am heutigen Mittwoch fand in Berlin ein öffentliches Fachgespräch zum Thema Alphabetisierung statt. An dieser Bestandsaufnahme nahmen Experten aus Verbänden und Wirtschaft teil. Eingeladen hatte der Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Das Fachgespräch gehört zur Vorbereitung eines nationalen Paktes für Grundbildung.
Politiker und Experten betonten nochmals die Größe des Problems: 7,5 Millionen Menschen in Deutschland sind funktionale Analphabeten. Das bedeutet: Sie können nicht ausreichend lesen und schreiben, um ihren Alltag zu meistern. 7,5 Millionen Menschen – das ist keine kleine Randgruppe, sondern ein bedeutender Teil unserer Gesellschaft.
Leseförderung + Lesemotivation = Lesefähigkeit
„Diesen erschreckenden Zustand kann man mit relativ geringen Mitteln verbessern!“ ist Ralf Beekveldt überzeugt. Er ist Geschäftsführer des Spaß am Lesen Verlages, der Lesematerialien für Jugendliche und Erwachsene in einfacher Sprache herausgibt. Beekveldts Credo: „Wir müssen die Leselust fördern, gerade bei denen, die nicht gut lesen können. Dann kann sich in Deutschland wirklich etwas ändern.“ Untersuchungen zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen Lesefreude und Lesefähigkeiten: Wer gern liest, liest häufiger und wird dadurch wie von selbst besser.
Bücher und Zeitung in einfacher Sprache motivieren zum Lesen
Deshalb gibt der Verlag, der auch international tätig ist, leicht lesbare Bücher und eine Zeitung speziell für funktionale Analphabeten heraus. „Wir nehmen unsere Leser ernst,“ so Beekveldt. „wir machen Menschen, die nicht so gut lesen können, ein Angebot auf ihrem eigenen Niveau. Mit Büchern, die spannend, lustig und interessant sind.“
In der Grundbildung hat besonders die Zeitung „Klar & Deutlich“ Erfolg. Darin werden aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik und Kultur aufgegriffen und in einfacher Sprache vermittelt. Die kurzen Texte verbessern das Leseverständnis und fördern den selbstständigen Spracherwerb. Und so lernt man nicht nur besser Lesen, sondern steigert auch sein Selbstbewusstsein. Lesen ist ein wichtiger Baustein für gesellschaftliche Integration und berufliche Chancen.
Leseförderung braucht gesellschaftliche und politische Rückendeckung
Aus seiner internationalen Arbeit weiß der Unternehmer, dass nur gesellschaftliches Engagement und politische Unterstützung eine reale Änderung bewirken können. „Nur, wenn Menschen mit Leseschwierigkeiten Bücher lesen können, die sie wirklich interessieren und die in einfacher Sprache geschrieben sind, werden wir den Kampf gegen den funktionalen Analphabetismus gewinnen. Aber dafür brauchen wir die Hilfe der Politik. Deshalb müssen Bücher und Zeitungen in einfacher Sprache dringend Bestandteil der nationalen Strategie für Alphabetisierung und Grundbildung werden.“
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Spaß am Lesen Verlag
Der Name ist Programm. Unter dem Motto „Lesen für alle“ veröffentlicht der Spaß am Lesen Verlag Bücher und die Zeitung „Klar & Deutlich“ in einfacher Sprache mit einer klaren, ansprechenden Gestaltung. Zielgruppe der Lesematerialien sind Jugendliche und Erwachsene, die keine ausreichenden Lesefähigkeiten haben und für die Lesen keine Selbstverständlichkeit ist.
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Anmerkungen für Redaktionen, nicht zur Veröffentlichung: Mehr Informationen zum Verlag unter www.spassamlesenverlag.de.
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