Der spanische Maler, Grafiker und Bildhauer Antoni Tàpies ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte die Stadtverwaltung von Barcelona mit. Er war Autodidakt und galt als der bedeutendste Künstler des Informel seines Landes.
Als Sohn eines Rechtsanwalts nahm er zunächst ein Jurastudium in seiner Heimatstadt Barcelona auf. Dies brach er jedoch 1945 ab, um sich fortan der Malerei zu widmen. In seinen ersten Jahren ließ er sich durch die Werke Mirós, Max Ernsts und von Paul Klee beeinflussen. 1969 nahm er öffentlich Partei für eine unabhängige Kunst und schöpferische Freiheit und erzeugte damit auch in Westdeutschland, beispielsweise bei Joseph Beuys, Wirkung. 1984 wurde auf Initiative des Künstlers die Fundació Antoni Tàpies in Barcelona ins Leben gerufen. Nur sechs Jahre später wurde sie durch die Enthüllung der monumentalen Skulptur „Núvol i cadira“ auf dem Dach des ehemaligen Verlagshaus Montaner i Simón für das Publikum geöffnet. Der spanische Kulturminister José Ignacio Wert lobte Tàpies als einen der herausragendsten spanischen Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.