ERGO Verbraucherinformation „Karnevalsumzüge – ein Riesenvergnügen mit erheblichen Risiken“

Worauf Eltern beim bunten Karnevalstreiben unbedingt achten sollten

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ERGO Verbraucherinformation – Karnevalsumzüge, ein Riesenvergnügen mit erheblichen Risiken

Alle Kinder lieben Karneval. Wenn es am Rosenmontag Bonbons von prunkvoll dekorierten Wagen regnet, gibt es für kleine Jecken kein Halten mehr. Doch Gedränge und Lärm können gerade Kinder genauso schnell völlig überfordern. Zudem bringt der Trubel erhebliche Gefahren für die Sicherheit der Kleinen mit sich – vor allem in den Karnevalshochburgen, wo an den tollen Tagen Hunderttausende von Menschen unterwegs sind. Wer vorhat, einen Wagenumzug mit seinen Kindern zu besuchen, sollte den Ausflug daher sorgfältig vorbereiten, raten die Experten von ERGO.

Bei den großen Rosenmontagsumzügen geht es wild und ausgelassen zu. Das Gedränge ist groß, Menschen tanzen, singen und feiern auf den Straßen. Kinder gehen ganz unterschiedlich mit dem ungewohnten Trubel um: Während die einen gar nicht genug von dem bunten Schauspiel kriegen können, verhalten sich andere verstört und schreckhaft. „Man muss sich das aus der Perspektive eines kleinen Kindes vorstellen. Da kann eine unüberschaubare Masse von erwachsenen Menschen schnell beängstigend wirken“, geben die ERGO Experten zu bedenken. „Aus diesem Grund sollte man mit nicht vorhersehbaren Reaktionen rechnen.“ Die Eltern müssen unbedingt immer in direkter Nähe des Kindes bleiben; kleinere Kinder hält man am besten die ganze Zeit an der Hand fest. Bei dichtem Getümmel empfiehlt es sich, sie auf den Arm zu nehmen. Mit einem Baby im Kinderwagen dagegen sollte man den Umzügen ganz fernbleiben: Zu groß ist die Gefahr, dass betrunkene Narren über – oder gar auf – den Wagen stürzen.

Tretende Pferde, Kamellekanonen, Wurfgeschosse

Jedes Jahr kommt es bei den Karnevalsumzügen zu teilweise schweren Unfällen und Verletzungen. Bei älteren Kindern sollte man sich vorab Zeit nehmen, ihnen die Risiken erklären und bestimmte Verhaltensregeln vereinbaren. Trotzdem müssen die Eltern während des Umzugs äußerst wachsam bleiben: Wichtig ist, dass die Kinder sich vom Straßenrand fernhalten, um nicht unter die Räder der Prunkwagen zu geraten. „Besondere Vorsicht ist angebracht, wenn Reiter zu Pferd an den Umzügen teilnehmen“, warnen die Experten. „Die Tiere üben eine große Anziehungskraft auf Kinder aus. Wenn sie aber ausschlagen und das Kind treffen, kann der Rosenmontag ein böses Ende nehmen.“ Zu den Kamellekanonen sollte ebenso ein gewisser Abstand eingehalten werden. Sonst riskiert man, dass die Kinder wegen des lauten Knallens bleibende Schäden im Innenohr davontragen. Auch die „Wurfgeschosse“, die von den Wagen fallen, sind nicht zu unterschätzen. Denn nicht nur Bonbons und Konfetti, auch ganze Pralinenschachteln, Blumensträuße oder Schokoladentafeln fliegen in die Menge. „Eine gute Idee ist, dem Kind einen Fahrradhelm aufzusetzen“ schlagen die ERGO Experten vor. „Vielleicht lässt sich dieser sogar bunt dekorieren oder bekleben, damit er wie ein Teil des Kostüms aussieht.“

Frühzeitig anreisen und den passenden Platz finden

Ratsam ist in jedem Fall, genug Zeit für die Anreise einzuplanen: „Wer früh genug aufbricht, umgeht das schlimmste Gedränge in Bussen und Straßenbahnen“, schlagen die Experten von ERGO vor. „Dann bleibt auch noch genug Zeit, um aufs stille Örtchen zu gehen, ein Würstchen zu essen und in Ruhe einen guten Platz zu suchen.“ Wenn Hunger, Durst und Toilette abgehakt sind, kann man den Umzug in Ruhe verfolgen. Sofern es später aber etwas rauer wird und die Leute schubsen und drängeln, ist es sicherer, auf eine Stelle etwas abseits der Menge auszuweichen. Man sollte sich auch informieren, ob es in der Stadt einen Kinderumzug gibt. Dann können die Kleinen mit Gleichaltrigen feiern – und mit betrunkenen Randalierern ist weniger zu rechnen.

Wenn die Kinder im Gedränge verloren gehen

„Sollte das Kind im Gedränge einmal verloren gehen, heißt das oberste Gebot: Ruhe bewahren“, sagen die ERGO Experten. „Am besten ist es, für diesen Fall Absprachen zu treffen. Wenn man einen Treffpunkt vereinbart hat, fällt es leicht, sich vor Ort wiederzufinden.“ Im Zweifel sollten die Kinder einfach stehen bleiben und abwarten. Notfalls können sie sich Hilfe suchen, zum Beispiel bei der Polizei oder ehrenamtlichen Helfern. Bei kleineren Kindern empfiehlt es sich, vorsorglich einen Zettel mit Namen und Handynummer in einer Jackentasche zu deponieren, ihnen einen entsprechenden Anhänger umzuhängen – oder mit einem abwaschbaren und hautverträglichen Stift diese Daten direkt auf den Unterarm zu malen.

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