Neue Twentyniner: MTBs mit großen Rädern

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Von einem Trend zu sprechen, kling schnell etwas abwertend – gemeint ist oft etwas Kurzlebiges ohne viel Substanz. Auch der neuen Radgröße 29 Zoll wurde das anfangs nachgesagt, doch zu unrecht – längst wissen wir, dass Twentyniner mehr zu bieten haben als nur extradicke Reifen. Beim Mountainbike machen sie vor allem als komfortable Hardtails von sich reden. Doch nun kommen sie auch als E-Bikes und sogar als Reiserad ins Rollen. Der pressedienst-fahrrad präsentiert die spannendsten Entwicklungen im Trend-Segment 29er.

Ausgezeichneter 29er
Über einen Eurobike Award in Gold konnte sich das Haibike „Greed 29“ (www.haibike.de) mit superleichtem Carbonrahmen schon letzten Herbst freuen – nun freuen sich die Offroad-Fans an dem unter zehn Kilo leichten Racer, der mit 29-Zoll-Rädern ein Höchstmaß an Traktion und Dämpfung bietet. „Mit dem Carbon-Twentyniner verbinden wir die zwei absoluten Trend-Themen im MTB-Bereich“, so Haibike-Produktmanager Christian Malik. Am neuen Modell fallen besonders die elegant im Rahmen versteckten Zugführungen und Bremsleitungen auf – eine klare Linie, die auch das Reinigen nach dem Trailspaß erleichtert. Und mit zwei den Modellen – dem Greed SL mit Sram-X.0-Teilen (3.999 Euro) und dem Greed RC mit Shimano-Komponenten (2.499 Euro) kommt Haibike den Vorstellungen der meisten Biker entgegen.

Trendbike zum Freundschaftspreis
Die Vorteile der 29-Zoll-Laufräder genießen, ohne gleich profimäßiges Material bezahlen zu müssen? Kein Problem mit dem „Black Forest 29R 3.0“ von Focus (www.focus-bikes.com): Mit 799 Euro ist das Alu-MTB ausgesprochen Einsteiger-freundlich ausgepreist und dabei technisch auf dem neuesten Stand. Hydraulische Scheibenbremsen sind ebenso an Bord wie eine vom Lenker aus blockierbare RockShox-Federgabel mit 100 mm Federweg. „Dieser Alu-Rahmen kommt auch bei unseren Top-Aluminiumbikes zum Einsatz“, erklärt Bernd Meyer von Focus gegenüber dem pressedienst-fahrrad. Das verspricht eine gute Basis, wenn nach und nach bessere und leichtere Komponenten nachgerüstet werden sollen. Die montierten Shimano-Deore-Schaltkomponenten lassen sich allerdings nicht so schnell kleinkriegen …

69 – das Beste beider Welten
Große Räder rollen besser über Hindernisse hinweg, kleine lassen sich leichter beschleunigen – beide Argumente macht sich das ungewöhnliche Konzept von MTB Cycletech (www.mtb-cycletech.com) zunutze: Beim voll gefederten „MTB Opium 6 1.0 69er“ dreht sich vorne ein 29er, hinten ein 26er Laufrad. Eine interessante Lösung, die beim neuen 69 mit einer hochwertigen Ausstattung einhergeht: Eine komplette Shimano-XT-Gruppe, Laufräder von DT Swiss und Syntace-Anbauteile bürgen für beste Funktion und geringes Gewicht um 12,4 Kilo. Der Federweg beträgt hinten üppige 150 mm, vorne satte 120 mm. Das Opium 6 1.0 69er kommt in drei Größen und drei Farben zum Preis von 4.999 Schweizer Franken.

Breites Grip-Wunder
Der neue „Hans Dampf“ von Schwalbe (www.schwalbe.de)ist einer der ersten Reifen, die in die 29er-Welle hineingeboren wurden, und das zeigt sich bereits an seinen Dimensionen: Gleichzeitig kam er in 29 wie 26 Zoll er in voluminösen 2,35 Zoll Breite auf den Markt. Am Hardtail kann er dadurch mit geringem Druck gefahren werden und bietet gute Traktion sowie angenehmen Fahrkomfort. „Für den einzigartigen Grip ist unser Trail Star Compound zuständig“, erklärt Schwalbe-Entwickler Markus Hachmeyer gegenüber dem pressedienst-fahrrad – gemeint ist eine extrem griffige Gummimischung. Wer eher auf Highspeed steht, bekommt den Hans Dampf auch mit dem PaceStar-Gemisch, das auf niedrigen Rollwiderstand hin optimiert ist. Beide Varianten sind dank SnakeSkin-Seitenwand sehr stabil und überdies gut als Schlauchlosreifen geeignet – die Dichtmilch macht’s. Erhältlich ist der Pneu im Fachhandel ab 30,90 Euro.

Starker Antrieb auf großen Rädern
Biketec-Geschäftsführer Kurt Schär kennt seine Pappenheimer: „Selbst der Wochenend-Biker bringt dank des drehmomentstarken Mittelmotors Wattzahlen eines Profis aufs Pedal.“ Im Gelände kann einem Flyer-Pedelec da schon mal die Traktion abhanden kommen, deshalb bieten die Schweizer (www.flyer.ch) mit der „X-Serie 29“ nun auch ein 29er Offroad-Pedelec an. „Auf losem Geläuf können 29-Zoll-Laufräder die Power effektiver in Vortrieb verwandeln“, so Schär. Das kräftige Sportbike wird von bissigen Shimano-Scheibenbremsen im Zaum gehalten, ebenfalls an Bord sind zehn breit gefächerte Gänge und ein Fox-Fahrwerk. Mit 504-Wattstunden-Akku sind auch längere Touren mit hoher Motorunterstützung drin. Das in Silber, Schwarz und Perlweiß erhältliche MTB-Pedelec kostet 4.990 Euro.

Elektro-Hai auf großen Flossen
Gerade bei E-MTBs ist man bestrebt, das Gewicht gering zu halten, kommt es im Gelände doch auf Agilität und gute Klettereigenschaften an. Eine Vollfederung ist am Gelände-Pedelec deshalb nicht für alle die optimale Lösung; als Kompromiss bieten sich 29-Zoll-Laufräder an – wie am „eQ Xduro 29“ von Haibike (www.haibike.de). „So erhält man auch beim Hardtail mehr Traktion und Dämpfung als mit 26er Laufrädern“, sagt Haibike-Produktmanager Christian Malik. Der tief am Rahmen platzierte, um 220° gedrehte Bosch-Antrieb erlaubt eine ideale Gewichtsverteilung; im Rahmendreieck untergebracht, ist er darüber hinaus gut geschützt. Mit Scheibenbremsen, Shimano XT-Schaltung und RockShox Reba-Gabel wiegt das eQ Xduro 29 keine 20 Kilogramm – für ein Offroad-Pedelec ein Traumwert, der mit 2.699 Euro nicht teuer erkauft wird.

Trekking 29
Koga weiß, dass es zwischen 28 Zoll und 29 Zoll erhebliche Unterschiede gibt – und tritt den Beweis mit dem wohl weltweit ersten 29-Zoll-Reiserad an (www.koga.com). Der neue „WorldTraveller 29“ verfügt nicht nur über voluminösere Reifen als 28er Reiseräder, er ist auch in Sachen Geometrie einzigartig: Bei sicherem Geradeauslauf wurde besonderes Augenmerk auf ein agiles Fahrverhalten gelegt, etwas, das man beispielsweise vom Mountainbike kennt. So kommt auch mit der maximalen Gepäckzuladung von 55 Kilo weder Nervosität noch Langeweile auf. Typisch Koga ist der extrem haltbare und penibel verarbeitete Aluminiumrahmen, auch das höchst belastbare 40-Speichen-Hinterrad ist eine absolute Seltenheit, die zeigt, wie viel Wert man bei Koga aufs Detail legt. Da ist ein Eurobike Award in Gold mehr als verdient – und der Preis von 1.999 Euro ausgesprochen attraktiv.

Auf Schnee wie festgenagelt
Der nächste Winter kommt bestimmt, und wer dann einen Twentyniner fährt, ist klar im Vorteil. Die großen Reifen verfügen nämlich über eine längere Aufstandsfläche, was der Bodenhaftung entgegenkommt – etwa, wenn man mit der neuen 29er-Variante des Schwalbe „Ice Spiker Pro“ unterwegs ist (www.schwalbe.de). „Beim Ice Spiker Pro in 29 Zoll verrichten aufgrund der größeren Reifenfläche nun 402 statt der 361 Spikes beim 26er ihre Arbeit“, erklärt Schwalbe-Chefentwickler Markus Hachmeyer. Wer den MTB-Winterreifen optimieren will, fährt ihn schlauchlos mit Dichtmilch, so lässt sich der Luftdruck noch etwas senken, und noch mehr Spikes verkrallen sich mit dem Untergrund. Der bissige Winterpneu kostet 95 Euro.

Der pressedienst-fahrrad hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem guten Fahrrad und dessen Anwendung mehr Öffentlichkeit zu verschaffen. Denn wir sind der Meinung, dass Radfahren nicht nur Spaß macht und fit hält, sondern noch mehr ist: Radfahren ist aktive, lustvolle Mobilität für Körper und Geist. Kurz: Radfahren ist Lebensqualität, Radfahren ist clever und Radfahren macht Lust auf mehr…

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