Magdeburg, 23.05.2022. Auf den Baustellen hierzulande herrscht seit Beginn der Corona-Pandemie eine angespannte Stimmung. Der Materialmangel belastet die Bauwirtschaft. Stahl ist immens teuer geworden, während andere Baustoffe derzeit gar nicht erhältlich sind. Das hängt auch mit dem anhaltenden Krieg gegen die Ukraine zusammen. Dieser Materialmangel wird derzeit für viele Unternehmen zum Risiko. „Vor den Krisen der letzten Jahre war es üblich, dass man sich nach einer Preisliste richtet im Bau. Mittlerweile kann man aber sagen, dass man die Rohstoffe so schnell wie möglich bekommen muss, wenn sie nicht ohnehin schon vergriffen sind“, erklärt die MCM Investor Management AG aus Magdeburg. So mangelt es unter anderem auch an Dämmmaterial wie Dämmplatten aus Hartschaum, aber auch Materialien für Mauerwerke wie Mauerziegel, Dachpappen und Dachpfannen.
Es mangelt an Baumaterialien
Ohne die nötigen Materialien werden Bauprozesse extrem verzögert. Unterdessen müssen die laufenden Kosten für die Baustelle und die mitarbeitenden Bauarbeiter aber auch gedeckt sein. Häuser werden später fertig gestellt, als ursprünglich geplant. Derzeit gäbe es für Baumaterialien lediglich „Tagespreise“, wie viele berichten. Das macht die Planbarkeit fast unmöglich. Aktuellen Zahlen zufolge seien die Preise auf Baustellen in Deutschland bis zu 70 Prozent teurer geworden. Das betrifft vor allem die wertvollen Stoffe wie Stahl oder Bitumen. Diese Preisexplosion trifft einen gesamten Wirtschaftszweig hart.
Bedarf an Wohnungen ist hoch
Dem entgegen steht, dass die Baubranche unter enormen Leistungsdruck steht: Die Bundesregierung will 400 000 Wohnungen jährlich schaffen. Dieses Projekt wird mit einer Milliardensumme gefördert, um vor allem bezahlbare Wohnungen und Häuser in Ballungsräumenzu realisieren. Hier können sich kaum noch Menschen die Miete, vor allem aber Immobilieneigentum, leisten. Der Bedarf wächst und das Angebot kommt kaum hinterher, da die Produktion stockt. Auch bleibt die Frage offen, wie sich die Inflation auf die Branche auswirken wird. Immer mehr Neubauprojekte werden derzeit verschoben oder gar vollständig storniert.
©2022_VL/B