Forscher: Nervensystem des Verdauungstrakts kann Adipositas fördern

Eine zucker- und fettreiche Diät kann einer Studie zufolge die Zerstörung der Nervenzellen des enterischen Nervensystems (ENS) verhindern und dadurch Adipositas fördern. Das ergab eine Untersuchung von Forschern des französischen Forschungsinstituts Inserm in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der TU München. Die Wissenschaftler untersuchten dabei den Einfluss einer zucker- und fettreichen Diät auf das ENS und ihre Auswirkungen auf die Magenentleerung und die Darmpassage.

Sie fanden heraus, dass diese Diät, wenn sie jungen Mäusen verabreicht wird, den Verlust an ENS-Neuronen vorbeugt, während diese Nervenzellen bei den Kontrolltieren im Laufe der Zeit verschwinden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Diät, indem sie die natürliche Entwicklung des ENS verhindert, den Verdauungstrakt daran hindern würde, sich an eine entsprechende Diät im Erwachsenenalter anzupassen. Der „junge“ Phänotyp des ENS würde somit erhalten bleiben und einer Lebensperiode entsprechen, bei der die Nahrungsaufnahme maximal ist. Bei den Tieren, die eine zucker- und fettreiche Diät erhalten, verläuft die Magenentleerung zu schnell im Vergleich zu den Kontrolltieren. Dadurch nehmen die Sättigungssignale ab und die Nahrungsaufnahme wird erhöht, was die Adipositas-Entwicklung begünstigen könnte. Das gleiche Phänomen der beschleunigten Magenentleerung wird auch bei Adipositas-Patienten beobachtet.