Schlecker-Gesamtbetriebsrat setzt auf Zusammenarbeit mit Unternehmen

Der Schlecker-Gesamtbetriebsrat setzt nach einem Treffen mit der Geschäftsführung auf Zusammenarbeit. „Der Auftritt ist bei allen positiv angekommen“, sagt Christel Hoffmann, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker, der Tageszeitung „Die Welt“ (Freitagsausgabe). Im thüringischen Oberhof findet seit Dienstag eine Betriebsrätekonferenz statt, 53 Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus ganz Deutschland sind angereist.

Am Mittwoch ist dort der Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz mit einem Überraschungsgast aufgetreten: Lars Schlecker. Die beiden brachten neben drei Mitgliedern der Unternehmensführung drei Mitarbeiter der Arbeitsagentur Ulm mit, damit alle Fragen rund um das Insolvenzgeld beantwortet werden konnten. Die einstmals größte deutsche Drogeriemarktkette werde meist als schlechter Arbeitgeber in der Öffentlichkeit dargestellt, so Hoffmann. „Nie wird aber erwähnt, dass Schlecker als einziger Drogerie-Discounter tarifgebunden ist, und zwar seit Jahren“. Die Unternehmensführung habe in der Vergangenheit große Fehler gemacht, etwa der Versuch, Mitarbeiter über eine eigene Leiharbeitsfirma günstiger einzustellen. „Aber vor einem Jahr ist ein großer Schritt gemacht worden“, sagt Hoffmann. Die Kinder Lars und Meike Schlecker seien in den Vordergrund getreten mit der Absicht, das Verhältnis zu den Mitarbeitern zu verbessern. „Wir müssen uns jetzt auf die Gegenwart konzentrieren und in die Zukunft schauen“, sagt Hoffmann. Lars Schlecker sei mit seinem Auftritt die Überraschung gelungen. Er habe gesagt, er hätte sich gewünscht, sie bei einem anderen Anlass kennengelernt zu haben. Künftig wolle er öfters an solchen Versammlungen teilnehmen. „Das haben wir ihm abgenommen.“