2012 – Das Jahr der Möbelbranche

Lange hat es gedauert, doch nun erstrahlt die Möbelbranche erneut in hellem Glanz. Vorbei scheinen die Zeiten, als die Deutschen ihr Geld beharrlich zusammenhielten. Es werden endlich wieder Möbel gekauft. Bereits 2011 konnte die Möbelindustrie ihren Umsatz um rund sechs Prozent steigern. Für 2012 sieht es sogar noch rosiger aus. Ende des Jahres wird mit einem Umsatzniveau gerechnet, das erneut das Level von vor der Krise 2008 erreichen soll. Zu der Zeit konnte ein Umsatz von 17,2 Milliarden Euro erwirtschaftet werden.
So wundert es auch nicht, dass die Internationale Möbelmesse IMM Cologne dieses Jahr besonders viel Zulauf erfahren durfte. Im Fokus der Designexperten liegen dieses Jahr die Singles. Eine Klientel, die neben der Optik besonders auf den multifunktionalen Aspekt der Möbel achtet. Keine andere Wohnform ist so häufig in Deutschland vertreten, wie der Einpersonenhaushalt. Etwa 16,2 Millionen Singlewohnungen wollen mittlerweile eingerichtet werden. Hier ist jedoch zu beobachten, dass nicht nur die Singles aus jahrelanger Überzeugung gesteigerten Wert auf ihre Möbel legen. Längst sind die Zeiten vorbei, als die erste eigene Wohnung mit Orangenkisten und ausrangierten Möbeln der Eltern ausgestattet wurde. Der junge Single von heute legt Wert auf Optik, Qualität und Funktionalität. Aber bitte nicht als Gebrauchtware. Neue Möbel müssen her.

Nach Vintage, Shabby und Co. orientiert sich der neue Trend Richtung Design und Beständigkeit. Hochwertig dürfen die Möbel sein und dementsprechend auch mehr kosten. Die Einrichtung soll keinem ständig wechselndem Geschmack mehr folgen, sondern ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Das Möbelstück als Investition für die Zukunft gewinnt vermehrt an Bedeutung. Moderne Möbel verbinden unterschiedliche Funktionen und sind besonders für die kleine Wohnung ein Plus an Lebensqualität. Das Sofa lässt sich schnell vom Bett in eine gemütliche Sitzmöglichkeit verwandeln und der Küchentisch taugt sowohl zum Essen, als auch für die Arbeit daheim. Paart sich die durchdachte Funktionalität mit optisch ansprechendem Design, ist der Single von heute mit der Wahl seiner Einrichtung überaus zufrieden. Kann das Möbelstück zudem mit einem Quenchen „Natur“ überzeugen, steht dem Erfolg nichts mehr im Weg. Denn nicht nur die Funktionalität der Möbel war auf der IMM zu bestaunen, sondern ebenfalls die Hinwendung Richtung Natur und authentischen Materialien. Hier gewinnt der Sofatisch aus unbehandeltem Holz, der Korkfußboden oder sogar das echte Moos für die Wände an Bedeutung. Öko gehört nicht mehr nur in den Kühlschrank und auf den Tisch, sondern wird fester Bestandteil des gesamten Lebensraums. Möbel und Raumgestaltung als Mittelpunkt der eigenen kleinen Welt des modernen Menschen von heute.

Maximilian Kirchner, Nicki Kirchner
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