Nur drei Tage nach dem Auswärtserfolg in Balingen sicherte sich der HC Erlangen die nächsten beiden Zähler in der „stärksten Liga der Welt“. Im Heimspiel empfingen die Franken den starken Aufsteiger HSV Hamburg gegen den sie sich vor einer tollen Kulisse bis zum Ende einen harten Fight lieferten. Die Hausherren behielten dabei in ihrem Handball-Wohnzimmer den längeren Atem und sicherten sich dank einer starken Defensivleistung den 23:22-Heimsieg und damit gleichzeitig den 9. Tabellenplatz der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga.
Am Anfang zäh und wenig Tore
Der HC Erlangen startete mit demselben Kader wie zuletzt im Auswärtsspiel gegen Balingen in die Partie. Den ersten Treffer des Nachmittags erzielten die Gäste aus Hamburg, doch der HCE schaffte es in seinem zweiten Angriff durch den Siebenmeter-Treffer von Steinert auf 1:1 (4.) zu stellen. Beide Teams spielten ihre Angriffe in der Anfangsphase lange aus und gerieten immer wieder unter Zeitdruck. Neun Minuten waren gespielt, als Simon Jeppsson nach Zuspiel von Büdel zum 3:3 traf und sich der HC Erlangen kurz darauf mit einer guten Defensivarbeit den Ball eroberte. Christoph Steinert brachte sein Team in Überzahl dann das erste Mal in Führung. Weil Weller nach einem Offensivfoul gegen Nico Büdel die Zeitstrafe sah, konnte der HCE in doppelte Überzahl über Steinert nachlegen (5:3 / 14.). Den Hausherren unterliefen daraufhin zwei technische Fehler, was der HSV ausnutzte, um den Ausgleich zum 5:5 zu erzielen. Es blieb spannend in der gut besuchten ARENA NÜRNBERGER Versicherung. Linksaußen Chrissi Bissel zauberte mit einem Trickwurf das 7:6 (19.), doch auch diesen viel umjubelten Treffer beantworteten die Gäste mit einem Tor. Das Spiel nahm nun Fahrt auf und der HC Erlangen zog das Tempo an. Durch den Treffer zum 9:8 von Jeppsson blieb der HCE in Führung (23.). In Unterzahl machte Spielmacher Büdel das 11:10 und dank einer starken Parade von Klemen Ferlin konnte Steinert seine Mannschaft mit zwei Toren in Führung bringen. Bis zum Seitenwechsel sahen die 3876 Zuschauer ein gutes, temporeiches Handballspiel, bei dem der HC Erlangen, dank dem verwandelten Siebenmeter von Christoph Steinert, mit einer knappen 15:14-Führung in die Kabine ging.
Beide Torhüter überzeugten
Nach dem Wiederbeginn erzielte der HSV per Siebenmeter das 15:15 und weil den Hausherren ein Fehler unterlief erhöhten die Gäste auf 15:16. Linksaußen Christopher Bissel zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und schaffte es einen Angriff später den Abpraller mit einem Hechtsprung im Tor von Jogi Bitter unterzubringen (16:16). Nach der Ansprache von Michael Haas im Time Out konnten die Gäste aus dem hohen Norden zweimal in Folge treffen, sodass der HSV mit 16:18 (42.) die Führung übernahm. Die Erlanger ließen sich aber nicht abschütteln und erkämpften sich dank den Treffern von Bissel und Fäth das 18:18. Im zweiten Durchgang überzeugten beide Abwehrreihen inklusive Torhüter, denn Tore vielen auf beiden Seiten nur selten. Die lautstarken HC-Fans peitschten ihr Team nach vorne und sahen dabei ein intensives, aber fair geführtes Spiel.
Vor allem die Torhüter überzeugten an diesem Spieltag. Mit einer sensationellen Doppelparade von Klemen Ferlin in Unterzahl konnten die Hausherren zehn Minuten vor dem Ende das 20:20 markieren. Und weil sich Petter Overby kurz darauf hellwach zeigte und sich den Abpraller sicherte, gelang es den Hausherren sechs Minuten vor dem Ende wieder die Führung zu übernehmen (21:20). Wieder war es HCE-Keeper Klemen Ferlin, der mit einer unglaublichen Parade den Weg zur Zwei-Tore-Führung ebnete. Spielmacher Nico Büdel konnte sich deshalb in der 55. Minute aus dem Rückraum zum 22:20 durchsetzen und läutete damit die spannende Schlussphase ein. Der HSV konterte jedoch stark, sodass kurz vor Schluss wieder alles offen war. Wieder war es Büdel, der sein Team mit einem Tor aus dem Rückraum Luft verschaffte. Im Fünf-gegen-Fünf erzielte Hamburg per Siebenmeter den Anschlusstreffer 23:22 und die Hausherren verloren 35 Sekunden vor Ende den Ball im Angriff. Die Gäste aus der Hansestadt hatten nun die Möglichkeit den Ausgleich zu erzielen. Mit seiner insgesamt 18. Parade verhinderte der bärenstarke Klemen Ferlin im Tor dies jedoch, als er den freien Wurf von Rechtsaußen Frederik Bo Andersen abwehrte und seinem Team damit den Heimsieg sicherte. Durch die Punkte 10 und 11 klettern die Franken in der Tabelle vier Plätze nach oben und belegen nach elf Spieltagen nun den 9. Tabellenplatz.
Klemen Ferlin rettet die Punkte
Großes Lob „Heute war der ausschlaggebende Faktor ein überragender Klemen Ferlin, der viele freie Bälle gehalten hat. Ebenso wie Jogi Bitter auf der anderen Seite. Für uns ist das wahnsinnig wertvoll, wir waren Mitte der zweiten Halbzeit mit zwei Toren hinten gelegen und haben durch ein paar gute Aktionen den Glauben an uns selbst zurückbekommen. Am Ende des Tages ein glücklicher Sieg bei dem meine Mannschaft stark gekämpft und nie aufgegeben hat. Wir konnten auf vielen Positionen sehr gut wechseln, was uns mit Sicherheit geholfen hat. Wir sind sehr zufrieden und ich bin unfassbar stolz auf mein Team“, resümierte HCE-Trainer Michael Haaß nach dem Spiel.
Am 14. November geht es weiter
Das nächste Spiel bestreitet der HC Erlangen am kommenden Donnerstag um 19:05 Uhr in der Solinger Klingenhalle. Im diesem Auswärtsspiel treffen die Franken dabei auf den Bergischen HC, der aktuellen den 12. Tabellenplatz belegt.
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