Forscher: „Playboy“ hat Männer emanzipiert

Der „Playboy“ hat die Männer emanzipiert. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt die spanische Philosophin und Gender-Forscherin Beatriz Preciado in einem Interview mit dem Kultur-„Spiegel“. Die Zeitschrift habe vor allem in ihren Anfangsjahren nicht nur Fotos nackter Frauen gedruckt, sondern auffallend oft über moderne Architektur und modernes Möbeldesign berichtet.

„Wenn man sich den Playboy der Fünfziger anschaut und sich dann einfach mal die Frauen wegdenkt, bleibt ein total schwules Heft“, sagt Preciado. Der „Playboy“-Gründer Hugh Hefner habe „das Bild heterosexueller Männlichkeit kritisiert und verändert“, sagt sie. Andere Männermagazine hätten die Männer damals vor die Tür gejagt, um Spaß zu haben: „Sie mussten Enten schießen oder Forellen fangen“. Der „Playboy“ hingegen habe ihnen gesagt: Bleibt ruhig zu Hause, setzt Euch ans Kaminfeuer, mixt Cocktails. „Plötzlich war der häusliche Raum nicht mehr rein weiblich besetzt.“ Mit der Playboy Mansion, seinem Anwesen, aber auch mit den Architekturwelten im „Playboy“-Magazin habe Hefner eine Art „Disneyland für Erwachsene“ erfunden, analysiert Preciado: „eine erotische Alternative zum Einfamilienhaus der Vorstadt“.