Im Streit um die Facebook-Chronik, deren Einführung Berichten zufolge für kommende Woche geplant war, hat Facebook-Sprecherin Tina Kulow „falsche Informationen und Spekulationen“ kritisiert. „Keinesfalls stellen wir ab Mittwoch alle Profile automatisch um“, sagte Kulow dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Dies geschehe erst „in den kommenden Wochen“ und nur nachdem der jeweilige Nutzer dem Wechsel zugestimmt habe.
Die Chronik wird die Daten jedes Mitglieds künftig in einem Zeitstrahl (Timeline) zusammenführen. Laut Kulow werden aber nur Daten veröffentlicht, die bereits im alten Profil sichtbar waren. Medienrechtler Thomas Hoeren hingegen attestierte Facebook ein „echtes Transparenzproblem“. Die Timeline sei ein „extrem aggressiver Versuch“, immer mehr Daten „abzugreifen“, sagte der Professor der Universität Münster zu „Focus“. Facebook informiere seine Mitglieder nicht ausreichend über Änderungen und reagiere immer erst „nach dem großen Aufschrei“. Hoeren, der für die EU-Kommission über die Privatsphäre bei Onlinediensten wie Facebook forscht, nennt es „eine Unverschämtheit“, dass die Nutzer gezwungen sind, ihr altes Profil aufzugeben.