Der Kapitän des havarierten Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“, Francesco Schettino, ist offenbar von seinen Ersten Offizier Ciro Ambrosio rechtzeitig vor dem Crash gewarnt worden. Dies geht aus dem Protokoll der Aussagte des Sicherheitschefs Martino Pellegrino bei der Hafenbehörde von Livorno vor, das dem „Focus“ vorliegt. Ambrosio habe gesagt: „Wir sind zu nahe an der Küste“, und dem Steuermann befohlen, die Route zu ändern.
Daraufhin habe Schettino das Kommando übernommen und angeordnet, die Route beizubehalten und die Geschwindigkeit zu erhöhen. Laut Pellegrino sagte der Kommandant kurz nach dem Aufprall am Fels: „Scheiße, ich habe ihn nicht gesehen.“ Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will sich auf internationaler Ebene für mehr Sicherheit in der Passagierschifffahrt einsetzen. Die Evakuierungsrichtlinie der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO solle endlich „an die Größenentwicklung der Schiffe angepasst“ werden. Ramsauer möchte „Focus“ zufolgen auch erreichen, dass Schwimmwesten künftig an den Musterstationen deponiert werden. Dann müssten Passagiere sie im Notfall nicht erst aus ihrer Kabine holen. Für des Ausbooten und den Übergang auf externe Rettungsboote fordert der Minister eine verbindlich vorgeschriebene Evakuierungssimulation. Beim Schiffsentwurf stelle sich die Frage, ob die Riesenkreuzer künftig „mit einer Doppelhülle“ zu bauen wären.