Luftballons: Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt

R+V-Infocenter: Luftballons gehören in die Restmülltonne

Wiesbaden, 22. September 2021. Bunte Luftballons sind die Renner bei der Dekoration von Geburtstagen, Hochzeiten und Partys – und landen danach oft in der Natur. Die Schäden für Umwelt und Tiere sind enorm. Und mitunter legen Luftballons sogar Bahnstrecken lahm, warnt das Infocenter der R+V Versicherung.

Ob in Herzform, mit Konfetti-Füllung oder im Metallic-Look: Für jeden Anlass gibt es die passenden Luftballons – mit oder ohne Helium. Doch über das „Nachher“ machen sich die wenigsten Menschen Gedanken. „Besonders die mit Helium gefüllten Luftballons landen später irgendwo in der Natur. Dabei legen sie oft weite Strecken zurück, verheddern sich in Bäumen, bleiben auf Feldern liegen. Oft gelangen sie auch in Flüsse, Seen und Meere“, sagt Torben Thorn, Umweltbeauftragter bei der R+V Versicherung. Das Problem: Tiere verwechseln die Ballons mit Futter. „In Meeren liegen Luftballons inzwischen auf Platz drei des tödlichen Meeresmülls.“ Am schlimmsten trifft es Vögel, die weiche Ballonreste fressen oder sich an den Schnüren strangulieren.

Schwer kompostierbar
Klassische Luftballons bestehen aus Naturkautschuk. Dieser ist zwar grundsätzlich kompostierbar, doch er wird nur langsam abgebaut. An Land wird ein Luftballon erst nach mehreren Wochen porös, im Wasser dauert es sogar Monate. „In dieser Zeit landen die Reste längst im Magen der Tiere“, so R+V-Experte Thorn. „Hinzu kommen Bänder und Schnüre, die gar nicht abbaubar sind.“ Zudem enthalten Luftballons möglicherweise gesundheitsgefährdende oder gar giftige Stoffe wie Weichmacher, die durch die herumliegenden Reste in die Umwelt gelangen. R+V-Experte Thorn empfiehlt deshalb auch, zum Aufblasen eine Luftpumpe zu verwenden.

Folienballons: gefährlich – und vielerorts verboten
Neben den klassischen Luftballons gibt es Folienballons in allen möglichen Formen und Gestaltungen. Doch sie können noch mehr Schaden verursachen als die Ballons aus Naturkautschuk. So kann es aufgrund der Metallbeschichtung zu einem Kurzschluss in stromführenden Oberleitungen kommen. Die Folge: Es werden ganze Bahnstrecken lahmgelegt. Zusätzlich ist auch ein Lichtbogen möglich, also ein ungewollter Spannungsüberschlag. Dieser kann zu lebensgefährlichen Verletzungen führen. Deshalb dürfen metallbeschichtete Ballons nicht mit in Bahnhöfe genommen werden.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
– Luftballons nicht fliegen lassen, sondern stattdessen festhalten oder befestigen und später entsorgen.
– Ob aus Gummi (Naturkautschuk) oder aus Folie: Luftballons gehören in die graue Restmülltonne, da sie nicht recycelbar sind.
– Helium zum Befüllen von Luftballons nie einatmen – auch wenn dadurch eine lustige Stimmverzerrung erzeugt wird. Denn das Helium kann zu plötzlicher Bewusstlosigkeit führen.
– Die Stadt Gütersloh geht mit gutem Beispiel voran: Sie verzichtet bei städtischen Veranstaltungen und auf städtischen Flächen auf Massenstarts gasgefüllter Ballons.

Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die „Ängste der Deutschen“ ermittelt beispielsweise bereits seit 1992 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.

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