Thomas Filor: Bezahlbares Wohnen als zentrales Wahlthema

Bezahlbares Wohnen ist ein hochpolitisches Thema.

Magdeburg, 03.09.2021. „Bisher gibt es kaum Entspannung auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Bezahlbares Wohnen ist nicht nur für viele Menschen ein großes Problem, sondern auch ein zentrales Wahlthema bei den diesjährigen Bundestagswahlen. Problematisch ist es nicht nur für Geringverdienende, sondern mittlerweile auch für Durchschnittsverdienende. Bezahlbarer Wohnraum ist rar“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. Die aktuelle Bundesregierung hatte sich nach der Bundestagswahl im Herbst 2017vorgenommen, 1,5 Millionen neuen Wohnungen zu bauen und so den Markt zu entlasten. Die große Koalition aus CDU/CSU und SPDwollte so den Anstieg der Mieten verlangsamen – dieses Ziel wurde aber nicht erreicht. „Man muss sagen, dass bezahlbares Wohnen zur zentralen politischen und sozialen Frage geworden ist. Nicht umsonst gingen in Berlin hunderttausende auf die Straße, als der Mietendeckel gekippt wurde. Die Große Koalition hat in der Amtszeit 300.000 Wohnungen weniger gebaut, als versprochen. Aktuell fehlen 630.000 Wohnungen, das bestätigt auch ein Bündnis aus Mieterbund, Verbänden der Bau- und Wohnungsbranche und IG Bau“, fügt Thomas Filor hinzu.

Unterdessen zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, dass in den vergangenen Jahren mehr Wohnungen im Rahmen von Ein- und Mehrfamilienhäusern gebaut wurden als im Vorjahreszeitraum. „In einigen Bundesländern muss der Neubau einfach noch stärker gefördert werden, so zum Beispiel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Für viele Menschen sind Wohnungen in den beliebten Städten, auch in Ostdeutschland, unbezahlbar geworden. Denn parallel dazu wurden auch weniger Sozialwohnungen gebaut. Sozialbau ist eben Ländersachen. So wird der Neubau von Sozialwohnungen beispielsweise in Sachsen-Anhalt nicht gefördert“, fügt Filor hinzu. Gleichzeitig steigen die Kaufpreise deutschlandweit und Immobilien sind trotz Corona-Pandemie eine der beliebtesten und krisenfesten Sachwerte. Neugebaute Immobilien entlasten den Wohnungsmarkt – dafür muss auch die neue Regierung Verantwortung und Sorge tragen. „Wichtig wäre es auch, in Zukunft den Mietspiegel zu reformieren. Dieser ist nämlich die Grundlage für die Berechnung der ortsüblichen Vergleichsmiete. Er reicht aber nicht weit genug. So wäre ein Betrachtungszeitraum von zehn statt sechs Jahren sinnvoller“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg abschließend.