Massiver Einsatz von Sicherheitskräften in den tibetischen Gebieten von Sichuan

IGFM München

(NL/1166549811) Ein Nutzer von Sina Weibo stellte ein Foto Online, das Fahrzeuge der bewaffneten Polizei zeigt, die sich entlang der Chengdu-Ya’an Fernstraße bewegen.

Die chinesischen Behörden in den tibetischen Gebieten entsenden zusätzliche Sicherheitskräfte und verschärfen die Restriktionen, nachdem bei den blutigen Protesten mehrere Tibeter erschossen wurden. Webnutzer stellten Fotos Online mit Armeelastwagen, die sich in Richtung der tibetischen Gebiete der Provinz Sichuan bewegen.

Bei dem ersten Vorfall im Bezirk Drango am Montag könnten bis zu 6 Tibeter getötet und über 30 verletzt worden sein, als die Sicherheitskräfte auf die Demonstranten schossen. Chinesische Behörden sprechen von nur einem Tibeter, der ums Leben gekommen sei.

Und bei dem zweiten Zwischenfall im Bezirk Serthar am Dienstag wurden dortigen Quellen zufolge bis zu fünf Tibeter erschossen und 40 weitere verletzt. Peking sprach von nur einem getöteten Tibeter.

Ein Netzbürger schrieb auf der populären Sina Weibo Seite: „Als ich heute meinen Dienst tat, sah ich eine große Zahl voll ausgerüsteter paramilitärischer Fahrzeuge jeder Sorte, die sich auf der Straße von Chengdu nach Ya’an bewegten“. „Es scheint, in Tibet ist etwas passiert“.

Die Fernstraße von Chengdu nach Ya’an verläuft durch die Präfektur Kardze, in der Drango und Serthar liegen. Ein anderer Netzbürger fragt, warum es keine Nachrichten über Proteste in Drango gäbe. „Warum haben sie sich im Bezirk Drango erhoben? Was sind ihre Forderungen? Man liest überhaupt nichts darüber“.

Zu dem Aufbegehren in Drango kam es am 23. Januar, als die chinesischen Behörden die Tibeter zwingen wollten, das Neujahrsfest zu begehen – gegen ihren Willen, denn sie trauerten um die vielen Toten bei den bisherigen Protesten.

Anfänglich riefen ein paar hundert Tibeter Parolen für Freiheit in Tibet und die Rückkehr des Dalai Lama. „Als die Protestierenden vor der chinesischen Polizeistation ankamen, eröffnete die Polizei das Feuer“, teilte Yeshe Sangpo, ein tibetischer Mönch in Indien unter Berufung auf Quellen in der Region mit.

Offizielle chinesische Medien bezichtigten den „Mob“ für die Unruhen, der mit Messern und Steinen bewaffnet die Polizeistation angegriffen habe. Quellen aus Chengdu zufolge hätten Verwaltungsbeamte ihren Neujahrsurlaub abgebrochen, nachdem sich die Nachricht über die Unruhen verbreitete. „Aber dann wurde alles wieder aus dem Internet gelöscht“, teilte eine Quelle namens Li aus Chengdu mit.

„Gegenwärtig gibt es um die 2.000 bewaffnete Polizisten auf den Straßen in einem Radius von einem km um das Kloster von Serthar. Keiner wagt hinauszugehen oder die Stadt zu verlassen“, fügte er hinzu. Er habe auch gehört, daß bei Zusammenstößen zwischen der bewaffneten Polizei und den Tibetern fünf Personen ums Leben gekommen seien.

„Viele Abteilungen müssen ihren Urlaub vorzeitig abbrechen und zur Arbeit zurückkehren“, sagte Li. Auch in der tibetischen Hauptstadt Lhasa seien die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt worden. „Eine Menge Polizisten sind dort, sie kontrollieren die Tibeter auf den Straßen und an den Kreuzungen“.

Quelle: Radio Free Asia, www.rfa.org

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