Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki hat in seiner Rolle als „Zeitzeuge und Überlebender“ an den Holocaust gedacht. In seiner Rede vor dem Bundestag berichtete er von der Gründung des Ghettos in Warschau. Reich-Ranicki erinnerte sich, wie die Deutschen die Mitglieder des Judenrats vernommen, verhaftet und als Geiseln genommen hatten.
Er selbst wurde nicht als Geisel genommen, sondern arbeitete als Übersetzer. So habe er sofort die Bedeutung verstanden, wenn Menschen „nicht umgesiedelt“ werden sollten. Zuvor sprach Bundestagstagspräsident Norbert Lammert einleitende Worte und lobte die vielen Deutschen, die sich immer wieder in den Weg stellen, wenn Neonazis durch deutsche Städte marschieren wollen. Mit dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird jährlich am 27. Januar dem Holocaust gedacht. An diesem Tag wurde 1945 das Vernichtungslager Auschwitz befreit. Seit 1996 erinnert auch der Bundestag jährlich in einer Gedenkstunde an die Befreiung des Vernichtungslagers.