Die Münchner Allianz Arena wird am heutigen Mittwoch nicht in Regenbogenfarben zu sehen sein: UEFA lehnt Antrag auf für das Spiel Deutschland gegen Ungarn ab.
St.Gallen, 22.06.2021. Das Münchner Allianz Arena wird für Deutschlands letztes Gruppenspiel gegen Ungarn bei der EM am Mittwoch nicht in Regenbogenfarben beleuchtet. Die UEFA hat den Antrag des Münchner Stadtrates abgelehnt, da sie die Absicht des Vorschlags versteht, aber aufgrund des politischen Kontexts „diesen Antrag ablehnen muss“. „Der Antrag des Münchner Oberbürgermeisters Dieter Reiter im Namen des Stadtrats machte deutlich, dass die Bitte um Solidarität mit der LGBT-Community in Ungarn war, nachdem das Land ein neues Gesetz verabschiedet hatte, welches als zutiefst homophob einzustufen ist. Das haben alle namenhaften Menschenrechtsorganisationen bestätigt“, erklärt Kommunikationsexperte Michael Oehme.
Die neue Gesetzgebung verbietet das Teilen von Inhalten mit Minderjährigen, die Homosexualität oder Geschlechtsumwandlung darstellen, und nimmt alle Erwähnungen von Schwulen- und Transgender-Themen aus dem Lehrplan der Schulen. Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto hat am Montag Münchens Vorschlag kritisiert. „In Ungarn haben wir ein Gesetz zum Schutz ungarischer Kinder verabschiedet, und jetzt meckern sie in Westeuropa darüber“, sagte Szijjarto in Luxemburg. „Sie wollen dies zum Ausdruck bringen, indem sie die Politik in ein Sportereignis einbeziehen, das nichts mit der Verabschiedung nationaler Gesetze zu tun hat“.
Stattdessen wird vorgeschlagen, dass München das Stadion am 28. Juni zum Christopher Street Day oder zwischen dem 3. und 9. Juli zur Christopher Street Day-Woche in der Stadt in Regenbogenfarben beleuchtet. „Der Schritt der UEFA hat Kritik ausgelöst, und eine Online-Petition zur Unterstützung der Beleuchtung des Stadions der Allianz Arena in Regenbogenfarben gewinnt an Fahrt“, fügt Michael Oehme hinzu.
„Wofür steht der Regenbogen?“ Das fragte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. „Es steht dafür, wie wir leben wollen: Mit Respekt voreinander, ohne die Diskriminierung, die Minderheiten lange ausschließt. Und damit kann sich sicherlich die allermeisten Menschen identifizieren.“