Leseprobe aus „Barfuß im Himmel“ von Karina Moebius

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»Kommen S’ Gnädigste, steigen S’ ein!«, ruft der Fahrer Josefa gut gelaunt zu. Nur zögernd nähert sie sich dem Fahrzeug und sieht sich den Jüngling hinter dem Steuer erst einmal ganz genau an. Nein, sie kennt ihn nicht, doch auch er tut, als wäre Josefa eine gute alte Bekannte.
»Ein fescher Bursch, nur die Frisur …«, geht ihr durch den Kopf, denn seine langen blonden Haare sind im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Der fesche Bursch lächelt charmant und aus seinen blauen Augen blitzt der Schalk hervor.
»Kommen S’, kommen S’, sonst verpassen S’ noch den Check-in!«, treibt der Feschak in Fahreruniform Josefa zur Eile an. Sie weiß nichts von einem Check-in, aber es klingt wie etwas, das sie unter keinen Umständen verpassen sollte, und so klettert sie hurtig ins Taxi. Die Alte, die gerade noch im Wartehäuschen saß, tut, als gehöre sie dazu, und steigt wie selbstverständlich auf der anderen Seite des Fahrzeugs ein.
»Na, die ist allerhand!«, ärgert sich Josefa – das Taxi ist ja schließlich ihretwegen gekommen –, doch sie traut sich nicht, etwas zu sagen.
Das Fahrzeug fährt wie auf Schienen. So kommt es ihr zumindest vor. Kein Gerüttel und Geschüttel, nur sanftes Dahingleiten. Sonst bekommt sie von der Fahrt nicht allzu viel mit, denn sie ist mit sich selbst beschäftigt und draußen ist sowieso nur Nebel.
Wie ist sie überhaupt in diese kuriose Situation gekommen? Sie kann sich bei aller Anstrengung nicht erinnern, warum sie an dieser Bushaltestelle gestanden ist. Aus den Augenwinkeln beobachtet sie die Alte neben sich auf dem Rücksitz. Obwohl niemand ein Wort spricht, beschleicht Josefa plötzlich das merkwürdige Gefühl, dass sich die Alte mit dem Fahrer unterhält. Irgendetwas ist hier sehr seltsam …
»Endstation, bitte alle aussteigen!«, verkündet der fesche Bursch nach einer Weile und strahlt Josefa an. Da fällt ihr siedend heiß ein, dass sie kein Geld dabei hat und nicht weiß, wie sie den Taxifahrer bezahlen soll.
»Ent…schuldigung …«, stammelt sie, doch der Fahrer scheint ihren unausgesprochenen Gedanken bereits zu wissen und gibt freundlich Auskunft:
»Keine Sorge, Gnädigste! Die Fuhre geht auf’s Haus!«
Josefa hat keine Ahnung, welches Haus gemeint sein könnte, aber sie bedankt sich höflich und steigt aus. Die Alte folgt ihr schweigend – wie ein Schatten.
Der Taxifahrer hat die beiden vor einem großen, weißen Gebäude abgesetzt. Der Nebel ist mittlerweile auf wundersame Art und Weise verflogen.
»Sehr edel«, nimmt Josefa wohlwollend zur Kenntnis, als sie ihren Blick nach oben, die Fassade entlang schweifen lässt.
›HeavenInn‹ steht da in überdimensionalen erleuchteten Lettern über dem Eingang.
»He…a…ven…Inn?«, fragend sieht sie die Alte an, die immer noch wie eine Klette an ihr hängt.
»So wie ›HolidayInn‹, nur halt mit ›Heaven‹, das kennst du doch!«, erklärt diese pragmatisch.
Josefa versteht gar nichts. Und wieso ist die Alte mit ihr per ›du‹? Gut, ›HolidayInn‹ ist ihr schon ein Begriff – auch wenn sie nicht genau weiß, warum –, aber sie hat keine Idee, was ›Heaven‹ bedeuten soll.
© Karina Moebius

Wie es weitergeht, erfahren Sie hier:
Karina Moebius hat mir ihrem Debütroman „Niemals ohne Lippenstift“ gleich den „Best Author“-Preis gewonnen. Endlich erscheint ihr zweites Buch und eines kann man sicher sein – es begeistert die LeserInnen sicher genau so, wenn nicht noch mehr.
Zum Inhalt:
Drei Frauen – drei Schicksale.
So unterschiedlich wie die Erdenleben der Protagonistinnen waren, sind auch ihre Erlebnisse im Himmel. Drei Schutzengel haben alle Hände voll zu tun, um ihren Schützlingen zur Seite zu stehen und mit ihnen eine ordnungsgemäße Rückschau zu halten.
Diese Geschichte verrät, warum im Himmel gesungen und getanzt wird, aber auch, was passiert, wenn ein Schutzengel nicht ganz bei der Sache ist und seine Aufsichtspflicht verletzt.
Und wer ist eigentlich dieser Herr Kommissar, der Anna auf Schritt und Tritt folgt?
ISBN: 978-3-96443-858-4

Zum Buch geht es hier:
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Mehr Infos unter: https://www.karinaverlag.at/

Firmeninformation:
Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal.
Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy“ wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
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