Die rund 30.000 Mitarbeiter der größten deutschen Drogeriekette Schlecker haben erst am Freitag von der Insolvenz des Unternehmens erfahren: Zwar habe es laut Schlecker-Sprecher eine hausinterne Mitteilung gegeben, dennoch erreichte ein Großteil der Beschäftigten die Nachricht aus den Medien. Das sagte ein Ver.di-Sprecher am Freitag. „Die Berichte sind für viele Beschäftigte ein Schock gewesen. Es sind Tränen geflossen“, so der Sprecher.
Die Gewerkschaft forderte den Eigentümer Anton Schlecker nun eindringlich dazu auf, sich für die Rettung der Arbeitsplätze einzusetzen: „Anton Schlecker trägt persönlich die Verantwortung für seine Beschäftigten. Besonders in einem solchen Fall gilt: Eigentum verpflichtet“, schrieb Ver.di in einer Pressemitteilung. Dazu wolle der Familienkonzern einen Antrag auf Plan-Insolvenz stellen. Bei Zugeständnissen auf Gläubigerseite, könnte so das Unternehmen bestehen bleiben und ein Großteil des Filialnetzes erhalten werden. Auf diese Weise seien auch eine Vielzahl an Arbeitsplätzen zu retten. Der Antrag werde „absolut zeitnah am Wochenende oder am Montag“ gestellt. Der Geschäftsbetrieb werde unverändert weiterlaufen. Schlecker macht seit Jahren drastische Verluste. Hunderte Filialen wurden bereits geschlossen.