Während ein großer Teil des Wohnimmobilienmarktes bisher fast unbeschädigt aus der Corona-Krise hervorging, könnte es zu Leerständen auf dem Immobilienmarkt kommen – Immobilienexperte Thomas Filor erklärt, welche Segmente betroffen sein könnten.
Magdeburg, 26.01.2021. „Die Corona-Krise hat viele Menschen in die Insolvenz getrieben. Diese Entwicklung könnte sich dieses Jahr fortsetzen. Tatsächlich ist der Wohnimmobilienmarkt hierzulande stark verschont geblieben. Im Gegenteil: Immobilien waren gefragter, denn je. Auf Immobilien verlassen sich die Menschen in der Krise. Das heißt jedoch nicht, dass andere Segmente nicht von Leerstand betroffen sind oder dieser einigen bevorstehen wird“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg.
Vor der Pandemie war es in Deutschland üblich, dass ein Insolvenzantrag maximal drei Wochen nach Eintritt eines Insolvenzgrunds gestellt werden muss. Zu Beginn der Pandemie, im Frühjahr 2020, hatte sich die Bundesregierung dazu entschlossen, die Meldepflichten für Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit zu pausieren. Seit Oktober 2020 ist die Antragspflicht für Zahlungsunfähigkeit wieder hergestellt. Überschuldete Firmen sind noch bis Ende April von der Antragspflicht befreit – vorausgesetzt, Staatshilfen wurden bis zum 28. Februar zur Überbrückung beantragt. „Schlussendlich hat die Regierung natürlich ein Interesse daran, grundsätzlich stabile Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren. Staatliche Corona-Hilfsmaßnahmen sind beispielsweise die November- und Dezemberhilfen, die aber bisher noch nicht beantragt werden konnten.
„Natürlich befürchtet vor allem der Einzelhandel eine große Pleitewelle. Vermieter befürchten Mietausfälle bei Gewerbeimmobilien, welche vielleicht ihr Geschäft aufgeben müssen. Das trifft besonders auf Gastronomen und Einzelhändler zu. Doch man kann nicht davon ausgehen, dass diese zwangsläufig die Verlierer der Pandemie sein werden. Denn sobald der Lockdown sich dem Ende neigt, werden Menschen diese Angebote mit Sicherheit wieder stärker nutzen, wenn nicht sogar stärker, als je zuvor. Eine solche Entwicklung zeichnete sich bereits im Sommer 2020 ab. Immobilienexperten vermuten zu Recht, dass Wohnen, Logistik und Gesundheitsimmobilienweiterhin stark nachgefragt sein werden“, so Thomas Filor abschließend. Schwieriger dürfte es für Hotels und Shoppingcenter werden.