Yassine Balbzioui – PARADE
Vernissage: 26. Januar 2012, 19 Uhr
GALERIE LISTROS
Kurfürstenstraße 33, 10785 Berlin
Öffnungszeiten Di – Sa 10 – 19 Uhr
Do: Kunstbetrachtung und Cocktailbar bis 2 Uhr nachts
Die GALERIE LISTROS, Berlin präsentiert vom 26. Januar bis zum 23. Februar 2012 die Ausstellung „PARADE“ des marokkanischen Künstlers Yassine Balbzioui. „PARADE“ bildet den Auftakt zur Ausstellungsreihe „von dort bis hier – Künstlerische Reflexionen translokaler Autobiografien“, die von Januar 2012 bis April 2013 in der GALERIE LISTROS stattfinden wird.
In der Ausstellungsreihe „von dort bis hier“, setzen sich KünstlerInnen aus der afrikanischen Diaspora in Deutschland mit ihrer Biografie auseinander. Durch die autobiografische Präsentation und Reflexion wird ein Raum für Kommunikation und Interaktion eröffnet, in dem das Publikum Anstöße für neue Sichtweisen und Perspektiven erhält.
Für den marokkanischen Künstler Yassine Balbzioui ähnelt eine Kunstausstellung einer Parade auf der Straße: die TeilnehmerInnen präsentieren sich dem Publikum doch gleichzeitig verstecken sie ihr wahres Ich, spielen eine Rolle, tragen Kostüme und/oder Masken und verschwinden als Individuum in der Gruppe.
Dies gilt auch für die Figuren in Balbziouis Arbeiten. Ihre Gesichter sind hinter Plastiktüten, Pinselstrichen, den eigenen Händen oder tierisch anmutende Masken versteckt. Durch das Nichtvorhandensein eines menschlichen Gesichtes werden Balbziouis Arbeiten zu Spiegeln – der/die BetrachterIn kann kein Gesicht sehen und wird gezwungen, sich auf sich selbst zu besinnen. Balbziouis Arbeiten drücken eine Dialektik von „zeigen“ und „nicht-zeigen“ aus, welche das Publikum auffordert zu entscheiden, wie sie das, was sie sehen interpretieren sollen und gleichzeitig die eigene Selbstpräsentation zu hinterfragen. Die Verhüllungen von Balbziouis Figuren erscheinen oft grotesk oder absurd – doch für den Künstler ist Komik ein Weg, sich vom gängigen Körper zu lösen.
Balbziouis Biografie ist durch ein ständiges „Dortsein“ und „Hiersein“ geprägt und in seinen Arbeiten verarbeitet er die Eindrücke und Erfahrungen seiner zahlreichen Reisen. Der Künstler sieht sich als Nomade und ist ungern länger als sechs Monate an einem Ort. So wichtig es ist, stets mit seiner Umgebung in Kontakt zu sein, so sehr benötigt er nach einer gewissen Zeit neue Eindrücke.
Die Werkserien, die Yassine Balbzioui in der Ausstellung „PARADE“ präsentiert, erzählen jedoch nicht unbedingt Geschichten seiner Reisen oder seines Lebens. Vielmehr möchte der Künstler das Publikum dazu bringen, sich in Anbetracht seiner Arbeiten eigene Geschichten auszudenken und eigene Interpretationen zu formulieren. Er präsentiert die Versatzstücke für eine Geschichte, aber er schreibt diese nicht selbst.
Für weitere Informationen sowie Bildmaterial:
presse@galerie.listros.de oder www.vondortbishier.listros.de