Dieter Graumann erinnert an Wannsee-Konferenz

Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hat an die Folgen der Wannsee-Konferenz erinnert. Graumann schrieb in einem Gastbeitrag für die „Bild“-Zeitung: „Am heutigen Tage, vor genau 70 Jahren, fand schließlich der bürokratische Höhepunkt der „Entmenschlichung“ von Juden statt. Die Wannsee-Konferenz markiert den Zeitpunkt, den Scheitelpunkt, von dem an der Massenmord an den Juden eine minutiöse Bedienungsanleitung erhielt.“

Auf dieser Konferenz „geschah die fatale Verbrüderung der Bürokratie mit dem Bösen“. Graumann mahnt in der „Bild-Zeitung“, aus der Vergangenheit zu lernen: „Denn noch immer gibt es Menschen, die der wahnsinnigen Staatsdoktrin des Dritten Reiches huldigen und sie zu verbreiten versuchen. Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit vergiften auch heute noch zu viele Menschen, die in den braunen Sumpf von Menschenhass hineingezogen werden und unterzugehen drohen. Immer noch gibt es Faschisten, die nicht nur grölend durch die Straßen ziehen, sondern mordend das Land in Schrecken versetzen, während ihr politisches Flaggschiff, die NPD, bislang noch immer staatlich toleriert und sogar subventioniert in deutschen Landtagen sitzt und die parlamentarische Plattform sowie Steuermittel missbrauchen darf, um ihr braunes Gift zu verbreiten. Gerade dieses Datum zeigt uns aber, wohin der Rausch des Rassismus führen kann – mit allen Konsequenzen, die wir heute, in unserer Zeit, daraus zu ziehen haben.“