„Der Staub der Elefanten“ ist die Geschichte eines Elefantenjungen, der als seelisch verletztes Waisenkind ohne Familie aufwachsen muss, wobei Ben für unzählige kleine Elefanten steht, die sein Schicksal teilen.
Leseprobe:
Nach einem Viertelstündchen kam Berta wieder zu sich. Sie blinzelte im blendenden Licht der untergehenden Sonne zunächst ein paar Mal mit den Augen und bemerkte dann, dass Emma ihren langen Rüssel hoch in die Luft streckte. Elefanten nutzen ihn nicht nur zum Atmen und Greifen, sondern auch zum Riechen. Da Emma ihren Rüssel witternd in alle Richtungen bewegte, musste etwas Ungewöhnliches in der Luft liegen, sodass Berta und die anderen Kühe beunruhigt reagierten. »Was ist los?«, wollte Berta von Ellas Tochter Randy wissen, die gerade in der Nähe stand.
»Keine Ahnung, frag doch Emma!«, kam es pampig von der Pubertierenden. Berta meinte zu erkennen, dass Emma bedrückt aussah und außergewöhnlich nervös wirkte, denn mit hochgerecktem Rüssel tänzelte sie, fast schon hektisch, ständig hin und her. Das war ganz und gar ungewöhnlich, und jedem war klar, dass hier etwas nicht stimmen konnte.
»Was witterst du?«, wollte Tina wissen. Sie war die Mutter von Pam, der zweiten Halbwüchsigen, und auch sie wirkte sichtlich beunruhigt. Emma war in diesem Moment allerdings zu angespannt für eine Antwort. Alle Elefanten starrten wie hypnotisiert auf sie und befürchteten Gefahr. In dieser Ungewissheit hielt Berta es für angebracht, Ben zu wecken. Vorsichtig stieß sie ihn mit ihrem Rüssel an. Beim ersten Versuch reagierte er nicht. Sie stupste ihn erneut, dieses Mal energischer.
»Was ist denn los, Ma?«
»Weiß es selbst nicht genau, aber steh besser auf!«
»Muss das sein? Bin so müde!«
»Ja, es muss sein, unbedingt sogar!
Wir wissen noch nicht, was los ist, möglicherweise müssen wir gleich fort.«
»Ich will aber nicht, Ma!«
»Nun mach schon, Ben, keine Widerrede!«
Just in diesem Augenblick trompete Emma erschreckend laut. Die Herde hatte einen derartigen Warnruf noch nie vernommen. Niemand rührte sich mehr, denn alle waren für einen Moment benommen und schienen zu Salzsäulen erstarrt …
© Hubert Michelis
Buchbeschreibung:
Dies ist die Geschichte eines Elefantenjungen, der als seelisch verletztes Waisenkind ohne Familie aufwachsen muss, wobei Ben für unzählige kleine Elefanten steht, die sein Schicksal teilen.
Möglichst viele Menschen sollen Ben durch sein Leben begleiten, um ihn und seine Artgenossen zu verstehen. Denn nur wer versteht, kann etwas ändern auf dieser Welt!
Hubert Michelis gelingt es mit großem Einfühlungsvermögen, sich in das Leben der Elefanten hineinzuversetzen und ihr grausames Schicksal zur Sprache zu bringen: Wilderer bedrohen den kleinen Elefanten Ben und seine Familie. Die Elefanten müssen fliehen. Der Beginn eines verzweifelten Wettlaufs mit der Zeit, bei dem es um Leben und Tod geht …
Es ist eine spannende und zugleich innovative Fabel aus der Perspektive der Tiere. Die Geschichte zieht den Leser unweigerlich in ihren Sog und lässt ihn mit den Elefanten bangen und hoffen.
Sie löst Betroffenheit und Mitgefühl aus. Genau das will und muss sie tun, denn ohne unsere Empathie könnte es diese herrlichen Tiere schon bald nicht mehr geben!
(T.-S. Ho)
Eine herzanrührende Geschichte über einen kleinen Elefanten und seine in ihrem Fortbestand bedrohten Verwandten in den Savannen Afrikas.
Für kleine und große Leute.
(Dr. Hella Jäger-Mertin, Literaturwissenschaftlerin)
Produktinformation:
Taschenbuch : 189 Seiten
ISBN-10 : 3966980940
ISBN-13 : 978-3966980944
Herausgeber : Karina Verlag (Nova MD); Erstauflage (29. Juni 2020)
Sprache: : Deutsch
Derzeit versendet der Karina-Verlag wegen der Corona-Einschränkungen versandkostenfrei!
Mehr Infos unter: https://www.karinaverlag.at/
Firmeninformation:
Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal.
Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy“ wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
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