Führende Energieforscher Deutschlands warnen die Bundesregierung in einem offenen Brief vor dem Scheitern der Energiewende. Nach Angaben der Wochenzeitung „Die Zeit“ heißt es in dem Schreiben, das Vorhaben werde nur bei einer „dauerhaften Senkung des Energiebedarfs gelingen“. Bisher seien die konkreten Signale allerdings „zwiespältig“.
Der Brief sei an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) sowie an die Mitglieder des Umwelt- und Wirtschaftsausschusses des Bundestages adressiert. Die mehr als dreißig Unterzeichner forderten darin die politischen Entscheidungsträger auf, „die Bremsen zu lösen und in allen Handlungsfeldern eine Energieeinsparpolitik zu gestalten, die den selbst gesetzten ambitionierten Regierungszielen gerecht wird“. Der vierseitige Brief geht nach Angaben der „Zeit“ auf eine Initiative von Martin Pehnt, Mitglied im Vorstand des Heidelberger IFEU-Instituts, zurück. Zu den Unterzeichnern gehörten Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) und Hans-Joachim Ziesing, Mitglied der von der Bundesregierung berufenen Monitoring Gruppe zur Energiewende. Darüber hinaus hätten die Stellungnahme unter anderem Fachleute des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung, des Öko-Instituts und verschiedener Universitäten unterschrieben. Die wichtigsten Effizienzimpulse erwarteten die Absender des Appells von der Verabschiedung der europäischen Energieeffizienz-Richtlinie. Deutschland dürfe bei den Verhandlungen „nicht als Bremser auftreten“, heiße es in dem Schreiben.