Gericht stellt „Costa Concordia“-Kapitän unter Hausarrest

Nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ vor der italienischen Küste ist der Schiffskapitän von einem Gericht unter Hausarrest gestellt worden. Wie italienische Medien berichten, habe die zuständige Richterin nach einer dreistündigen Anhörung des 52-jährigen Kapitäns diese Entscheidung getroffen. Bereits am vergangenen Sonnabend war der Kapitän auf Antrag der Staatsanwaltschaft festgenommen worden.

Dem 52-Jährigen werden fahrlässige Tötung, Havarie und Verlassen des Schiffes während der Evakuierung vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Kapitän bis zu 15 Jahre Haft. Unterdessen haben Taucher am Dienstag fünf weitere Leichen in dem havarierten Schiff gefunden. Die Toten sollen im überfluteten Heckteil des gekenterten Schiffes entdeckt worden sein. Damit steigt die Zahl der Opfer auf elf, 23 Menschen werden noch immer vermisst. Das Auswärtige Amt geht gegenwärtig von zwölf Deutschen unter den Vermissten aus. Am Dienstag war zudem bekannt geworden, dass es sich bei dem am Montag geborgenen sechsten Todesopfer um einen der vermissten Deutschen handeln soll. Dies meldete der italienische Staatsrundfunk RAI. Die „Costa Concordia“ war am Freitagabend mit mehr als 4.000 Menschen an Bord, darunter 566 Deutschen, nahe Giglio auf einen Felsen aufgelaufen und zur Seite gekippt.