Bier aus Deutschland muss weltweit keine Konkurrenz scheuen. Rund 7.000 Brauer und Mälzer arbeiten zwischen Flensburg und Berchtesgaden als Hüter des deutschen Reinheitsgebotes. In den nordrhein-westfälischen Brauereien gibt es derzeit 99 junge Menschen, die diesen interessanten Beruf erlernen. 13 von ihnen wurden jetzt in der Burgsteinfurter Privatbrauerei A. Rolinck nach bestandener Gesellenprüfung standesgemäß losgesprochen. Simon Esser von der König-Brauerei in Duisburg wurde für seine herausragenden Prüfungsergebnisse besonders geehrt.
„Mit Beginn der Lehre haben wir unseren Auszubildenden bereits den kleinen Finger gereicht“, meint Thomas Bressem, technischer Geschäftsführer der Rolinck Privatbrauerei. „Auf der heutigen Lossprechungsfeier geben wir unseren neuen Kollegen nun die Hand und nehmen sie in die Zunft der Brauer und Mälzer auf.“ Seit 1826 wird in Burgsteinfurt Bier gebraut. Heute kommt die Brauerei mit ihren 73 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 220.000 Hektoliter Gesamtausstoß im Jahr. „Für uns ist es wichtig und gleichzeitig eine Verpflichtung, den eigenen beruflichen Nachwuchs auszubilden.“
Für Jürgen Witt vom Brauereiverband NRW steht fest: „Brauer und Mälzer werden trotz aller Automatisierung auch in Zukunft gebraucht. Die Ausbildungszeit ist nun abgeschlossen. Jetzt heißt es, das Gelernte in die Tat umzusetzen.“ Der Geschäftsführer ist nicht mit leeren Händen nach Burgsteinfurt gekommen. Für die drei Prüfungsbesten gab es Schecks über 300, 200 und 100 Euro. Vor allem für Simon Esser von der König-Brauerei war es ein Tag zum Strahlen, denn er erhielt vom Prüfungsausschuss 98 Punkte als Jahrgangsbester. „Das hatten wir nach der Novellierung der Prüfungsordnung vor zwei Jahren noch nicht“, lobte Oliver Landsberger, Vorsitzender des Prüfungsausschusses in Dortmund, die ausgezeichneten Leistungen des jungen Mannes. „Damit ist er nun ganz vorne in unserer ewigen Bestenliste.
Der 22-Jährige wird jetzt noch bis zum Sommer in seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb in Duisburg arbeiten. „Danach gehe ich nach Weihenstephan, um Getränketechnologie und Brauwesen zu studieren“, erzählt Simon Esser. „Was ich nach dem fünfjährigen Studium machen werde, steht noch in den Sternen. Aber ich bleibe auf jedem Fall in der Branche. Die Bierherstellung ist mein Leben.