Obwohl der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske sich über den Rückgang der Arbeitslosigkeit freut, beharrt er auf seiner Forderung nach einem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn. Viele der „vermeintlich schönen neuen Jobs“ würden für die Beschäftigten keine Sicherheit schaffen, sondern brächten zusätzliche Unsicherheit, schreibt der Gewerkschaftschef in einem Beitrag für die Zeitschrift „Super Illu“. „Leiharbeit, Niedriglöhne, sachgrundlose Befristungen, Zwangsteilzeit und Minijobs greifen immer weiter um sich“, so Bsirske.
Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hätten trotz Vollzeitarbeit am Monatsende nicht genug zum Leben. Vom Aufschwung der letzten zwei Jahre hätten die Arbeitnehmer zumindest finanziell nicht profitiert. In vielen Bereichen habe die Inflation die Lohnerhöhungen aufgefressen. „Deshalb sind deutliche Lohnsteigerungen in diesem Jahr ein Gebot der sozialen Gerechtigkeit. Sie sind aber zugleich auch ein Gebot der ökonomischen Vernunft“, schreibt Bsirske weiter. Angesichts der bevorstehenden Rezession in den EU-Staaten müsse die Kaufkraft und damit die Binnenkonjunktur durch höhere Löhne gestärkt werden.