Die Trauben hängen oft gar nicht so hoch, wie einige Unternehmen denken. So mancher käme an Kraftfutter aus Fördertöpfen, weiß aber nicht wie. Bund, Länder und EU bieten attraktive Förderungen für F&E Projekte. Vor allem die nicht rückzahlbaren Zuschüsse geben den Unternehmen einen ordentlichen Schub. Firmen, die das für sich erkannt haben, nutzen diese Möglichkeit regelmäßig. Ein Fördermittelzuschuss muss keine einmalige Sache sein!
Aber worauf kommt es beim erfolgreichen Antrag an?
- Das richtige Förderprogramm finden
Aktuell gibt es mehrere tausend verschiedene Fördermöglichkeiten. Der erste und sehr zeitraubende Schritt auf dem Weg zum Zuschuss besteht darin, das richtige Programm für Ihr Unternehmen und Ihr Projekt zu finden. Eine sehr wertvolle Hilfe ist dabei die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie: www.foerderdatenbank.de. Hier können Sie über die Schnellsuche die Eckdaten Ihres Unternehmens und Ihres Projektes eingeben. So erhalten Sie eine Auswahl der Förderprogramme, die für Ihr Vorhaben in Frage kommen und vor allem eine hilfreiche Kurzübersicht zum jeweiligen Programm. Aber auch IHK oder Fördermittelberater können hier eine wertvolle Hilfe sein.
- Die wichtigsten Eckpunkte abklopfen
Die Auswahl des richtigen Fördertopfes hängt bei F&E Projekten im Wesentlichen von den folgenden Faktoren ab. Diese sollten Sie im Vorfeld prüfen:
- Unternehmensgröße
Bei vielen Förderprogrammen für F&E ist die Unternehmensgröße der Antragsteller klar begrenzt. In der Regel ist diese über die sogenannte KMU Grenze definiert, d.h. kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten, einem Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen € oder einer Bilanzsumme von maximal 43 Millionen (Dabei werden auch Beteiligungen von und an anderen Unternehmen anteilig mit eingerechnet). Nur wenige Programme sind in Punkto Unternehmensgröße nach oben unbeschränkt und auch für große Unternehmen zugänglich.
- Projektsumme
Die Wahl des richtigen Programms hängt auch davon ab, ob Sie ein Projekt mit voraussichtlichen Entwicklungskosten von einigen Tausend Euro oder mehreren Millionen planen. In vielen Programmen ist die maximal förderbare Projektsumme begrenzt. Es wäre schade, wenn Sie deshalb Gelder verschenken.
- Innovation Ihres Projektes
Prüfen Sie wie innovativ Ihr Vorhaben wirklich ist. Es reicht nicht aus, wenn das Produkt oder Verfahren, das Sie planen nur in Ihrem Produktportfolio neu ist. Recherchieren Sie vorab im Internet zum Stand der Technik und Ihren Wettbewerbern, die vielleicht die gleiche Idee hatten und damit längst auf dem Markt sind. Dies gilt für Mitbewerber weltweit, nicht nur in Deutschland! Ihr Vorhaben muss wirklich eine neue Idee beinhalten oder eine wesentliche Weiterentwicklung eines bestehenden Produktes sein.
- Einzel- oder Kooperationsprojekt
Überlegen Sie sich vorab genau, ob Sie ein Entwicklungsprojekt alleine oder in Kooperation mit einem anderen Industrieunternehmen bzw. einer Forschungseinrichtung durchführen möchten. Für Kooperationsprojekte gibt es mehr Fördermöglichkeiten und in der Regel auch höhere Zuschüsse.
- Bundesland, in dem Ihr Unternehmen angesiedelt ist
Für die Programme der einzelnen Bundesländer können sich nur Unternehmen bewerben, die Ihren Firmensitz bzw. einen Entwicklungsstandort in dem jeweiligen Bundesland haben. Einzelne Programme sind sogar nur auf gewisse Regionen ausgelegt. Aber die Länder bieten wirklich interessante Fördermöglichkeiten! Vor allem ist in der Regel die Antragsstellung einfacher und die Bearbeitungszeiten kürzer.
- Das persönliche Gespräch suchen
Wenn möglich, suchen Sie das persönliche Gespräch mit dem Projektträger, bevor Sie mit der Ausarbeitung des Antrags starten. Viele Projektträger bieten diese Möglichkeit an oder wünschen sich das sogar. In einem Telefonat oder persönlichen Gespräch können Sie vorab klären, ob Ihr Vorhaben wirklich in den Rahmen passt. Vielleicht haben Sie selbst ja einen wesentlichen Punkt nicht bedacht. Häufig erhalten Sie dabei auch wertvolle Tipps und Infos für die Antragstellung.
4. Antrag vor Projektbeginn stellen
Egal für welches Förderprogramm Sie sich entscheiden, Eines haben alle gemeinsam. Der Antrag muss immer vor dem Projektbeginn gestellt werden. Für den Projektstart gibt es dann zwei Varianten. Entweder Sie dürfen mit dem Tag der Antragstellung auf eigenes Risiko starten oder Sie dürfen erst mit der Bewilligung bzw. der sogenannten Erteilung eines vorzeiten Maßnahmenbeginns starten. Klären Sie das in jedem Fall dringend ab. Bei einem verfrühten Start verlieren Sie Ihren Förderanspruch!
- Genügend Zeit einplanen
Ein Fördermittelantrag kostet Zeit und kann nicht einfach mal so nebenbei erledigt werden. Speziell der erste Antrag ist zäh. Planen Sie einige Wochen für die Recherche des richtigen Programms ein und dann nochmals 2-4 Wochen für die Ausarbeitung der Antragsunterlagen. Mit etwas Routine geht das später natürlich viel schneller. Was aber immer bleibt und auch kaum beeinflusst werden kann, ist die Bewilligungsphase. Bei schnellen Abläufen können Sie mit 3 Monaten Bearbeitungszeit der Behörde kalkulieren. Bei vielen Programmen sind aber 6 Monate durchaus üblich. Ausnahmen gibt es hier nur bei Programmen, wie z.B. den Innovationsgutsscheinen von Bayern Innovativ. Hier dauert eine Bewilligung im Idealfall nur wenige Wochen.
- Technische Risken richtig darstellen
F&E Projekte werden nur mit einem erheblichen technischen Risiko gefördert. Reden Sie also die Herausforderungen, die es definitiv in jedem Projekt gibt, nicht klein. Arbeiten Sie diese Risiken im Antrag klar heraus. Stellen Sie dar, wo es Herausforderungen in der Entwicklung gibt und wie diese gelöst werden können.
- Entwicklungskosten richtig kalkulieren
Bedenken Sie, dass Sie nur Mittel abrufen können, die im Antrag berücksichtigt wurden. D.h. alle Kosten, die Sie bei der Antragstellung vergessen haben, können nicht mehr gefördert werden. Im Nachhinein also ärgerlich, wenn Sie den Entwicklungsaufwand zu knapp kalkuliert haben.
- Nicht so schnell aufgeben
Manchmal werden auch gute Vorhaben abgelehnt, weil das Projekt vielleicht missverständlich oder ungenügend dargestellt wurde. Führen Sie nochmals ein Gespräch mit dem zuständigen Prüfer, reichen Sie wenn möglich einen Nachtrag ein, formulieren Sie einen Widerspruch oder reichen Sie einen neuen Antrag ein.
Für jedes Projekt darf nur ein Fördermittelantrag gestellt werden (mehrfache Beantragung ist strafbar). Sie können jedoch parallel Anträge zu verschiedenen Vorhaben stellen.
Unternehmen, die Zuschüsse für Ihre F&E Vorhaben nutzen, sind klar im Wettbewerbsvorteil. Häufig fehlt im Alltag jedoch die Zeit, um wochenlang über Antragsformularen und Programmrichtlinien zu sitzen. Die Richtlinien zu den einzelnen Programmen sind umfangreich, nicht immer auf den ersten Blick verständlich und daher oft abschreckend. Der erste Antrag ist erfahrungsgemäß der Schwierigste. Nach dem dritten oder vierten, stellt sich eine gewisse Routine ein, da der Aufbau vieler Antragsverfahren ähnlich gestaltet ist.
Es lohnt sich, darüber nachzudenken, ob ein Outsourcing der Antragstellung nicht sinnvoller ist. Praxisnahe Hilfe bei der Antragstellung unter www.hentschel-foerdermittel.de