Heraeus liefert Ersatzteile für Teilchenbeschleuniger (LHC). Dessen Standort ist das europäische Kernforschungszentrum CERN. Das Instandsetzungsteam benötigt die besonderen Bleche für die Beschleunigungsröhren des LHC.
Das Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz führt physikalische Grundlagenforschung durch. Eine wichtige Anlage dafür ist der größte und schnellste Teilchenbeschleuniger der Welt (LHC, Large Hadron Collider).
Bereits 2005, beim Bau des LHC, lieferte Heraeus speziell walzplattierte Bänder mit Sägezahnprofil. Diese verwendeten die Wissenschaftler für die Teilchenstrahlführung der Beschleunigungsröhrchen des technisch anspruchsvollen Systems.
Nach einer Beschädigung des Kühlsystems, und deren anschließender Reparatur, wurde allen Projektbeteiligten klar, dass bei einem erneuten Ausfall die Anlage für längere Zeit still stehen würde – es sind nämlich keine weiteren Ersatzteile vorrätig. Deshalb erhielt der Geschäftsbereich Heraeus Materials Technology den Auftrag gemeinsam mit anderen deutschen und britischen Firmen entsprechende Teile zu fertigen.
Lieferzeit beträgt zwei Jahre
Der gesamte Fertigungsprozess der Beschleunigungsröhrchen sowie der Ersatzteile ist sehr zeitintensiv und dauert zirka zwei Jahre. Allein die Herstellung des Sonderstahls bei einem externen Spezialisten dauerte knapp zehn Monate. Die nächste Produktionsphase bei Heraeus umfasste das Walzplattieren und hochgenaue Einbringen eines Sägezahnprofiles in die Bänder, was weitere vier Monate in Anspruch nahm.
Diese ist nun auch abgeschlossen. Abschließend werden die Bänder nach speziellen Verarbeitungsschritten zu Rohren verarbeitet.
Exotisches Rollen im Band
Dabei war die Walzplattierung des Bandes nur eine der Besonderheiten, die die Fertigung bei Heraeus mit sich brachte. Auch das Sägezahnprofil ist laut Joachim-Franz Schmidt, Fertigungsleiter Walzwerk bei Heraeus, „recht exotisch und lässt sich nicht auf jeder x-beliebigen Maschine herstellen.“ Er erklärt die Besonderheit: „Das Sägezahnprofil wird durch Rollen hergestellt. Zwar wäre es auch möglich, das Profil zu stanzen aber das dafür benötigte Werkzeug wäre nicht nur sehr komplex im Aufbau, sondern auch sehr teuer. Die stattdessen eingesetzte Rolle hat eine vergleichsweise einfache Struktur, bei der es „nur“ darauf ankommt, das Profil hoch- und toleranzgenau zu schleifen, aber gerade die Fertigung sehr komplexer Strukturen und Formen ist Teil unserer täglichen Arbeit.“
Der Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus mit Sitz in Hanau ist ein weltweit tätiges Familienunternehmen mit einer 160-jährigen Tradition. Unsere Kompetenzfelder umfassen die Bereiche Edelmetalle, Materialien und Technologien, Sensoren, Biomaterialien und Medizinprodukte, Dentalprodukte sowie Quarzglas und Speziallichtquellen. Mit einem Produktumsatz von 4,1 Mrd. EUR und einem Edelmetallhandelsumsatz von 17,9 Mrd. EUR sowie weltweit über 12 900 Mitarbeitern in mehr als 120 Gesellschaften hat Heraeus eine führende Position auf seinen globalen Absatzmärkten.
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