Die Zwickauer Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) wollte offenbar weitere Rechtsextremisten anwerben, die sich an Verbrechen gegen Ausländer beteiligen. Das legt dem Nachrichtenmagazin „Focus“ zufolge ein bislang unveröffentlichter Filmausschnitt nahe, der in der Endfassung des 15-minütigen „Paulchen-Panther-Videos“ der NSU nicht auftauchte. Die Sequenz fanden Spezialisten des Bundeskriminalamtes „Focus“ zufolge auf der Computer-Festplatte von Uwe B., Uwe M. und Beate Z. Sie war unter dem Dateinamen „militär ali3 mit schuss.avi“ gespeichert.
Zu sehen ist ein Plakat mit dem NSU-Logo und der Aufschrift „Mitstreiter gesucht im Kampf gegen die Kanackenflut“. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Terrorbande das Plakat ursprünglich an den Anfang ihres Propagandafilms stellen wollte, um Gleichgesinnte für die Jagd auf Einwanderer zu rekrutieren. Weitere Ausschnitte, die nicht in der finalen Version des Videos vorkommen, geben Einblick in die Tatplanungen des NSU. Demnach erwogen die Terroristen, bei ihrem Anschlag im Juni 2004 in Köln, bei dem 22 Menschen verletzt wurden, keine Nagelbomben zu benutzen, sondern Brandbeschleuniger. Ein Fahnder sagte „Focus“: „Offenbar wollten sie ein Inferno mit vielen Toten anrichten.“