Trübe Aussichten für 2011er Eiswein

Die Aussichten auf 2011er Eiswein sind schlechter als die des Deutschen Aktienindex. Letzte Hoffnung auf die edelsüße Spezialität hat der Januar 2012 zu Nichte gemacht.
Kennzeichnend für Eiswein ist ein relativ niedriger Alkoholgehalt sowie eine hohe Konzentration von Süße und Säure. Diese Eigenschaften Konservieren den Wein und machen ihn, bei sachgerechter Lagerung, teils auf Jahrzehnte haltbar.
Das Lesegut für Eiswein muss in gefrorenem Zustand gelesen und verarbeitet werden. Die Vorgeschriebene Temperatur, die auch die Güte des Weines bestimmt, ist mindestens 7 Grad Celsius im minus ! Bis alle Vorraussetzungen erfüllt sind, bleiben maximal 10 % der ursprünglichen Ausgangsmenge für den Eiswein in der Flasche.
Dipl.-Ing. Marco Becker, vom Weingut Becker aus Mainz am Rhein, der gerade im edelsüßen Bereich mit Eiswein und Trockenbeerenauslese International erfolgreich Punkten konnte, sagt : „ Obwohl die Selektion des Lesegutes dieses Jahr sehr ausgeprägt war, konnte man den Misserfolg, aufgrund der frühen Reife bereits voraussehen ! „
Obwohl es im November noch gut aussah, das Lesegut war gesund und der November gestaltete sich recht trocken, wurden die Hoffnungen durch den verregneten Dezember und die warmen Temperaturen bis in den Januar hinein zerstört.
Dennoch gehen die Freunde der edelsüßen Weine dieses Jahrgangs nicht leer aus. Hochkarätige Beeren- und Trockenbeerenauslesen reifen in den Kellern der Spitzenwinzer, wie auch bei dem jungen Oenologen aus Mainz. Gerade erst konnte er mehrfach Gold für seine 2008er Ortega Trockenbeerenauslese entgegennehmen.
„ Es ist zwar Schade, das es dieses Jahr keinen Eiswein geben wird, aber Eiswein ist und soll ja auch etwas besonderes bleiben ! „