Gefährliche Brustimplantate: Behörden hielten offenbar wichtige Informationen zurück

Im Zusammenhang mit der Affäre um gefährliche Brust-Implantate der Marken BIP und Rofil haben deutsche Behörden offenbar über Monate wichtige Informationen zurückgehalten. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, hatte wenige Wochen nach dem Verbot des französischen Silikons die deutsche Vertreiber-Firma im Mai eine Kundenliste an die zuständige Bezirksregierung in Düsseldorf verschickt. Die Geschäftsführerin der mittlerweile insolventen Firma Rofil Medo, Ingeborg Byron, sagte „Focus“: „Die Liste umfasste rund 50 Kliniken und Ärzte.“

Sie sei vielleicht nicht vollständig gewesen, doch mit ihrer Hilfe hätte man schon damals die verdächtige Ware testen können. Ein Sprecher der Bezirksregierung sagte „Focus“, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) habe „kein Interesse“ gehabt, „inwieweit Produkte verwendet, noch nicht verwendet und zurückgeholt worden“ seien. Aus dem BfArM verlautete, man sehe sich nicht dafür zuständig, Kontrollen von Medizinprodukten – darum handelt es sich bei Implantaten – anzuordnen.