Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will mit Hilfe der Deutschen Bahn die Stromversorgung in Deutschland sichern. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ (Samstag) berichtet, soll nach dem Willen des Ministers der Konzern künftig über sein Energienetz den Transport des Stroms im großen Stil übernehmen. Ramsauer will dadurch den Bedarf für neue Trassen und zusätzliche Eingriffe in die Landschaft reduzieren.
Der Minister sagte der Zeitung, die Bundesnetzagentur habe bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Sie wird von der Universität Hannover erstellt. Ende April soll das Ergebnis vorliegen. Ramsauer betonte: „Die Deutsche Bahn verfügt über das einzige flächendeckende Stromnetz in unserem Land.“ Schon jetzt würden einzelne Bahntrassen von örtlichen Energieversorgern mitgenutzt. Das Stromnetz der Bahn ist 7.750 Kilometer lang. Laut Ministerium befinden sich darunter zwei durchgängige Leitungen, die Nord- und Süddeutschland miteinander verbinden und über die womöglich Windstrom von Norden aus transportiert werden könnte. Hintergrund des Vorstoßes im Rahmen der von der Bundesregierung beschlossenen Energiewende ist der schleppende Netzausbau wegen langer Planungszeiten, hoher Kosten und lokaler Widerstände.