In Oslo soll ein Gericht entscheiden, ob der Geisteszustand von Anders Breivik erneut untersucht werden muss. Eine Kommission der Rechtspsychiatrischen Vereinigung Norwegens zweifle an der Aussagekraft des ersten Gutachtens, was dem Massenmörder eine paranoide Schizophrenie bescheinigt und ihn damit zugleich für unzurechnungsfähig erklärt. Der Kommissionsvorsitzende Tarjei Rygnestad nannte das Ergebnis des Gutachtens damals „interessant“.
„Normalerweise fällt es psychotischen Personen schon schwer, selbst einfache Tätigkeiten wie Autofahren auszuführen“, erklärte der Experte. Die genaue Planung und Fähigkeiten für die Angriffe Breiviks sprächen gegen eine Psychose. „Allerdings geschehen auch ungewöhnliche Dinge“, sagte er. Der Attentäter hatte im vergangenen Juli zunächst im Regierungsviertel von Oslo mit einer Autobombe acht Menschen getötet. Anschließend erschoss er in einem Sommerlager der regierenden Arbeiterpartei auf der Insel Utöya 69 Menschen.