Commerzbank kommt offenbar ohne Staatshilfe aus

Der Finanzierungsplan, mit dem die Commerzbank bis Ende Juni 2012 die Kapitallücke von 5,3 Milliarden Euro schließen will, steht und kommt offenbar ohne Staatshilfe aus. Nach Informationen des „Handelsblatts“ (Freitagausgabe) beruht das Konzept von Commerzbank-Chef Martin Blessing allein auf „Marktlösungen“. „Staatliche Hilfen sind weder direkt noch indirekt Teil der Kapitalpläne“, erfuhr die Zeitung aus Regierungskreisen.

Auch in Finanzkreisen hieß es, „dass der Kapitalplan der Commerzbank keine Staatshilfen vorsieht“. Anfang nächster Woche wolle Blessing seine Pläne Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vorstellen, hieß es sowohl in Frankfurt wie in Berlin. Blessings Kapitalplan besteht aus mehreren Bausteinen: Der Abbau von Risiken soll 2,7 Milliarden Euro bringen, der Rückkauf nachrangiger Anleihen 700 Millionen Euro, weitere 750 Millionen Euro werden aus der Umwandlung der stillen Einlage der Allianz in hartes Kapital erwartet. Gut eine Milliarde Euro soll im Wesentlichen durch einbehaltene Gewinne aufgebracht werden, hieß es in Verhandlungskreisen. „Der Kapitalplan enthält keine Kapitalerhöhung“, hieß es in den Kreisen weiter. Diese Option will das Institut für den Fall in der Hinterhand behalten, dass die Finanzaufsicht Bafin die Pläne nicht für ausreichend hält. Auch von der ursprünglichen Idee einer Abspaltung der Immobilien- und Staatsfinanzierungstochter Eurohypo in eine staatliche Bad Bank hat die Commerzbank wieder Abstand genommen. Die Pläne müssen nun noch von der Finanzaufsicht Bafin genehmigt werden. Skeptiker halten es für durchaus möglich, dass die Behörde noch einmal Nachforderungen stellen wird. Die Bafin wolle streng prüfen, ob der Plan wirklich umsetzbar und vor allem nachhaltig sei, sagte ein Insider. Es müsse sichergestellt werden, dass die Commerzbank auch auf längere Sicht ausreichend kapitalisiert sei, hieß es in Finanzkreisen.