Der Chef der Bayerischen Landesbank, Gerd Häusler, wünscht sich mehr politischen Widerstand gegen die Bankenpolitik der ungarischen Regierung. „Es ist erstaunlich, wie gering der politische Widerstand in Europa oder beim IWF gegen die willkürliche Vorgehensweise der ungarischen Regierung ist. Immerhin greift sie bei den Fremdwährungskrediten massiv in private Verträge zu Lasten Dritter ein“, sagte Häusler der „Die Welt“ (Freitagsausgabe) am Rande einer Veranstaltung.
Dadurch erzwinge sie einen Vermögenstransfer nach Ungarn ohne jegliche Rechtsgrundlage. „Der dadurch verursachte Schaden trifft in unserem Falle den bayerischen Steuerzahler, der dafür nichts kann“, so Häusler weiter. Die ungarische Regierung hat eine hohe Bankenabgabe eingeführt und die Banken per Gesetz gezwungen, Fremdwährungskredite zu einem bestimmten Wechselkurs zu tauschen, wenn die Kunden es wünschen. Auf den Kursverlusten bleiben die Banken sitzen. Die BayernLB gab an diesem Donnerstag bekannt, dass sie 2011 nach dem deutschen Bilanzierungsstandard HGB einen Verlust ausweisen wird, weil sie hohe Abschreibungen auf die ungarische Tochterbank MKB vornehmen muss.