FDP-Vorstandsmitglied legt Wulff Rückzug nahe

Auch in der FDP wächst der Druck auf Bundespräsident Christian Wulff: Nachdem aus der Unions-Fraktion bereits offen der Rücktritt des Staatsoberhaupts gefordert wurde, plädiert nun auch indirekt das FDP-Bundesvorstandsmitglied Michael Theurer für den Rückzug Wulffs. „Viele Menschen in Deutschland wünschen sich einen Bundespräsidenten, der ein Bürgerpräsident ist, vielleicht jemanden, der nicht aus dem politischen Establishment kommt“, sagte der Europaabgeordnete „Handelsblatt-Online“ mit Blick auf die in Medienberichten genannten möglichen Wulff-Nachfolger Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Thomas de Maizière (CDU). „Nach dem zweiten Weltkrieg hatte Deutschland auch deshalb soviel Glück mit Theodor Heuß, weil er in der Tat weniger Präsident als mehr erster Bürger der jungen Republik war“, so Theurer.

Nach Aussage des FDP-Politikers verliert Wulff inzwischen auch immer deutlicher bei den Liberalen an Rückhalt. „Es mehren sich die Stimmen in der FDP, die zutiefst bereuen, nicht für Joachim Gauck gestimmt zu haben, der wie kein anderer für die friedliche Bürgerrevolution in der ehemaligen DDR steht und damit für die Wiedervereinigung Deutschlands“, sagte Theurer.