Der Alterspräsident des Bundestages, Heinz Riesenhuber (CDU), hat Bundespräsident Christian Wulff zur Transparenz ermahnt. Der Tageszeitung „Die Welt“ (Freitag) sagte Riesenhuber: „Ich hatte von Christian Wulff als Bundespräsident sehr viel erwartet. Er hat sich aber in Dinge verheddert, die sehr unerfreulich und grenzwertig scheinen. Sein bisheriger Umgang damit in der Öffentlichkeit ist nicht gut. Es ist ganz schwierig, sich jetzt noch vorzustellen, wie Wulff den Glanz verbreiten will, den ich mir von ihm erhofft hatte. Die Anstöße, die sich viele von ihm erwarteten, sind jetzt sehr schwierig geworden.“
Riesenhuber, der unter Helmut Kohl elf Jahre lang Minister für Forschung und Technologie war, sieht einen Rücktritt Wulffs jedoch als noch nicht zwingend an: „Auch die Suche nach einem Nachfolger würde den Glanz von Bellevue weiter verdunkeln.“ Deshalb sei es für Wulff noch nicht zu spät: „Der Bundespräsident hat noch die Chance, alle Sachen auf den Tisch zu legen, so dass keine Frage mehr übrig bleibt. Er sollte dies in einem einzelnen, abschließenden Paket tun.“