Die Wirtschaftweise Beatrice Weder di Mauro hat vor der Einführung von gemeinsamen europäischen Staatsanleihen gewarnt. „Eurobonds würden die Währungsunion kurzfristig stabilisieren, langfristig aber destabilisieren“, sagte di Mauro auf dem „Welt“-Wirtschaftsgipfel. EU-Währungskommissar Olli Rehn hatte am Dienstag im Europäischen Parlament erneut für die Einführung von Eurobonds plädiert.
Die Bundesregierung wehrt sich weiter gegen gemeinsame Anleihen der Euro-Länder. Die Wirtschaftsprofessorin di Mauro mahnte gleichzeitig die europäische Politik zur Eile und warnte davor, dass die Märkte das Vertrauen in die Währungsunion verlieren: „Die Risikoprämien für Italien und anderer Peripherieländer sind auch darauf zurückzuführen, dass die Anleger die Währungsunion in ihrer heutigen Form insgesamt in Frage stellen“, sagte Weder di Mauro. Der Finanzinvestor Leonhard Fischer teilt diese Einschätzung: „Es gibt keinen funktionsfähigen Markt für Staatsanleihen. Da haben wir uns mit der Griechenland-Aufarbeitung selber ins Knie geschossen“, sagte Fischer auf der Veranstaltung. Fischer leitet den Finanzinvestor RHJ International.