Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy haben nach ihrem Gipfeltreffen zur Eurokrise am Montag in Berlin Einigkeit demonstriert. „Es gibt keine Zukunft für Europa, wenn Deutschland und Frankreich sich nicht einig sind“, so die Einschätzung von Sarkozy, der sich bei Merkel für die „gemeinsame Arbeit“ und „das große Vertrauen, das zwischen Deutschland und Frankreich herrscht“ bedankte. Merkel indes sprach von einer „ganz engen Abstimmung“ zwischen beiden Ländern und bezeichnete die Beratungen als „sehr erfolgreich“.
Ein wichtiger Punkt der Beratungen war dabei die gemeinsame Absicht die Einführung einer Finanztransaktionssteuer zu forcieren. Eine solche Abgabe wäre laut Merkel auch auf Ebene der Euro-Länder möglich, wobei eine Einführung in allen 27 EU-Ländern jedoch besser sei. Nachdem Frankreich bereits erklärt hatte, eine derartige Steuer notfalls auch im Alleingang einführen zu wollen, herrscht in der Bundesregierung Uneinigkeit. Nach der Ankündigung Merkels wurden bereits erste ablehnende Stimmen aus der FDP laut. Ein weiteres Thema des deutsch-französischen Treffens war das weitere Vorgehen bezüglich Griechenland, welches bis März die nächste Tranche aus dem Rettungspaket benötigt. Diesbezüglich stellten sowohl Merkel als auch Sarkozy die Erfüllung der Sparvereinbarungen als notwendige Voraussetzung dafür heraus. Jedoch machten sie deutlich, dass eine Zahlung anvisiert sei und das Land in der Eurozone bleiben solle. Auch in den nächsten Tagen bestimmt die Schuldenkrise in Europa die Berliner Politik. Die Situation in Griechenland und die Eurokrise werden am Dienstag Gegenstand des Gesprächs zwischen Merkel und der Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, sein. Für Mittwoch sind Beratungen mit Italiens Regierungschef Mario Monti in Berlin angesetzt.