Der schleswig-holsteinische SPD-Spitzenkandidat Torsten Albig glaubt an eine starke Signalwirkung der Landtagswahlen im Mai für den Bund und warnte seine Partei zugleich vor einer kontroversen Kanzler-Debatte. „Ein Sieg wäre ein starkes Zeichen für 2013: Wieder eine konservative Regierung weniger, wieder ist die SPD erfolgreich“, sagte Albig im Interview mit dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). „Es wäre eine weitere Bestätigung unseres Weges hin zum Regierungswechsel in Berlin“, sagte Albig.
Er gab zu, die Parteispitze in Berlin mache Druck, dass die Wahl gewonnen werden müsse. „Alle wissen, dass hier in Kiel der nächste wichtige Schritt hin zur Bundestagswahl erfolgen wird. Darum gibt es eine andere Wahrnehmung“, sagte Albig. Die SPD sei nach acht Landtagswahlen acht Mal in Regierungen vertreten. „Und wir wollen in Kiel diese Serie fortsetzen“, sagte der SPD-Politiker. In dieser Woche wird Bundesprominenz in Schleswig-Holstein erwartet: SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier wird Albig in Kiel Unterstützung gewähren, Bundeskanzlerin Angela Merkel dem CDU-Kandidaten Jost de Jager. Albig warnte die SPD zugleich vor einer kontroversen Debatte über die möglichen Kanzlerkandidaten. „Die SPD wäre töricht, wenn sie ihre hervorragenden möglichen Kandidaten schon jetzt untereinander in den Wettbewerb stellt“, sagte der einstige Sprecher von Finanzminister Peer Steinbrück. „Wir müssen unsere Kandidaten im Verhältnis zu Frau Merkel bewerten. Da stellen wir fest: Alle sind geeigneter als die amtierende Kanzlerin, unser Land zu führen.“ Im Augenblick konzentriere sich die Öffentlichkeit auf drei männliche Kandidaten. „Diskutierten wir öffentlich über uns und nicht über die Schwäche der Noch-Regierung, dann hilft das nur der Union“, warnte Albig. „Dann wird eine präsidiale Kanzlerin weiter entkoppelt vom Misserfolg ihrer Regierung gute Werte haben.“