Entspannungs-Expertin Agnes Wehr (SleepWELL) über Ernährung und Schlaf

„Einseitige Ernährung kann auch guten Schlaf beeinflussen“.

„Jeder kennt die Binsenweisheit: „Nach dem Essen sollst Du ruh‘n oder tausend Schritte´ tun. Viel weniger bekannt ist, dass heutige Ernährung auch zu Schlaflosigkeit führen kann. Zuviel Zucker etwa kann bedeuten, dass die zur Regeneration notwendige Ruhephase gestört ist. Fast Food ist schnell zur Hand, hilft aber eventuell nicht, schnell erholsamen Schlaf zu finden“, sagt Agnes Wehr, Entspannungs-Expertin und Geschäftsführerin der Agnivela GmbH (SleepWELL).

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Agnes Wehr

Sie verweist auf eine aktuelle Studie des Vagelos College für Ärzte und Chirurgen der Columbia University in New York. Sie untersucht den möglichen Zusammenhang von stark zuckerhaltiger Ernährung (bei älteren Frauen) und Schlaflosigkeit: Eine Ernährung mit viel raffinierten Kohlenhydraten – insbesondere Zucker – kann das Risiko für Schlaflosigkeit erhöhen. Frauen, deren Speiseplan viel Zucker, Weißbrot, weißer Reis oder Limonaden enthält, können eher von Schlaflosigkeit betroffen sein als die, die viel Gemüse, Ballaststoffe und Früchte zu sich nehmen. Eine denkbare Erklärung, so die Studie: Der Körper produziert bei hohem Konsum etwa von Zucker mehr Insulin, der Blutzuckergehalt sinkt, Hormone wie Adrenalin und Cortisol werden freigesetzt, die den Schlaf beeinträchtigen können. Die aktuelle Studie fokussiert zwar das Ernährungsverhalten von Frauen, wenn sie die Ernährungstagebücher von über 50.000 Teilnehmerinnen über 50 Jahren der „Women’s Health Initiative“ auswertet. Doch die US-Forscher halten eine Übertragung der Ergebnisse auf andere Altersgruppen zumindest für plausibel. „Die US-Studie ist deshalb so bemerkenswert, weil sie auf einen eventuellen Zusammenhang von vermeintlich moderner Ernährung und Schlaflosigkeit hinweist, der auch in Deutschland nicht zu unterschätzen ist“, sagt Wehr.

Laut National Sleep Foundation leiden in den USA bis zu 40 Prozent der Menschen an Schlafstörungen; ach Schätzungen nehmen 4 Prozent der Erwachsenen Schlaftabletten. Wehr: „Auch in Deutschland gehören vermeintlich unbedenkliche Schlafmitteln zu den am meisten verkauften Arzneimitteln. Doch selbst bei frei verkäuflichen Produkten können Nebenwirkungen auftreten, gerade bei Menschen mit anderen Belastungen. Doch Schlafmittel sind nicht alternativlos. Es gibt eine Reihe pflanzlicher Mittel, die den Schlaf fördern.“

Quelle: James E. Gangwisch u.a.: High glycemic index and glycemic load diets as risk factors for insomnia: analyses from the Women’s Health Initiative. In: The American Journal of Clinical Nutrition, nqz275, https://doi.org/10.1093/ajcn/nqz275. Dezember 2019.
Kontakt: Agnivela GmbH, Agnes Wehr, Bodan-Werft 5, 88079 Kressbronn am Bodensee, Tel.: +49 174 3459642 Mail: info@we-sleep-well.com