Bei der Bundeswehr sollen einem Medienbericht zufolge in den vergangenen zehn Jahren mehrfach Übungshandgranaten und Munition verschwunden sein, deren Verbleib nicht geklärt werden konnte. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ unter Berufung auf eine geheime Liste der Bundeswehr berichtet, kam mindestens zehnmal explosives Material abhanden. Zweimal handele es sich dabei sicher um Diebstahl.
Unbekannte Täter hatten im November 2002 in einer Kaserne in Bad Segeberg Munitionsbehälter aufgebrochen und unter anderem zehn Zünder und 35 Sprengstoffladungen für Übungshandgranaten mitgenommen. Im September 2003 gelangten Diebe auf das Gelände eines Truppenübungsplatzes bei Potsdam. Sie stahlen zwei Handgranaten und zwei Sprengkörper mit insgesamt 300 Gramm explosivem Material. Polizei und Militärischer Abschirmdienst ermittelten erfolglos gegen die Einbrecher. In acht weiteren Fällen verschwanden entweder Sprengkapseln, die als Zünder dienen, Handgranaten oder Sprengschnüre aus den Armeebeständen. Die Bundeswehr kann sich den mysteriösen Schwund nicht erklären: Laut dem Dossier gab es in diesen Fällen weder Hinweise auf kriminelle Hintergründe noch nachweislich Fehler bei der Buchführung.