Der globale Wettbewerb wird härter und die Unternehmen an der Spitze einzelner Branchen tauschen immer schneller die Plätze. Das ist das Ergebnis einer Studie der Unternehmensberatung Accenture mit dem Titel „Deutschlands Top500 – Neue Chancen für Wachstum in volatilen Zeiten“, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet. Die Zukunft der großen deutschen Konzerne werde sich demnach auf fünf Aktionsfeldern entscheiden.
Ein Risiko- und Volatilitätsmanagement, branchenübergreifende Kooperationen, das Internet der Dinge, Open Innovation sowie Diversity Management sind danach die wesentlichen Aktionsfelder, auf denen die Wachstumssieger der Zukunft bestimmt werden. Unter den besonders wachstums- und renditestarken deutschen Unternehmen erwartet Accenture einen schnelleren Austausch. Schon im Rahmen der diesjährigen Analyse der 500 größten Unternehmen Deutschlands konnten nur 21 von 34 Growth Champions ihren Platz unter besonders erfolgreichen Unternehmen verteidigen. 13 Unternehmen konnten die Hürden – überdurchschnittliches Wachstum und überdurchschnittliche Rendite in der jeweiligen Branche und unter den Top500 insgesamt – nicht mehr überschreiten. Accenture sieht das als Beleg für den Hyperwettbewerb in der globalen Wirtschaft. Wettbewerbsvorteile verfallen danach immer schneller. Als Ausweg sieht Accenture die kontinuierliche Suche nach neuen Geschäftsmodellen in den fünf Aktionsfeldern. Besonders wichtig ist der Studie zufolge das Management von Risiken und Volatilitäten. Die Wachstumssieger unter den Top500 beherrschen diese Disziplin. Das führte dazu, dass sie in der Rezession 2009 zwar Umsatz einbüßten, die Profitabilität aber bewahren konnten. Die Wachstumssieger sind 2009 fast genauso stark gesunken (minus 9,9 Prozent) wie die übrigen Top500. Die Gewinnmarge blieb aber angesichts der Rezession mit 4,9 Prozent auf einem beachtlichen Niveau, während der Rest der Top500 mit 0,4 Prozent im Durchschnitt nur noch knapp rentabel war. 2010 konnten die Wachstumssieger den Umsatz wieder um 17,3 Prozent steigern, während die anderen Großunternehmen nur 13,5 Prozent schafften.