Angesichts unzureichender Jobangebote für ältere Arbeitnehmer hat der Vorsitzende der Senioren-Union, Otto Wulff (CDU), eine Alten-Quote für Unternehmen gefordert. „Wenn die Menschen erst mit 67 in Rente gehen dürfen, müssen wir ihnen auch die Chance geben, bis in dieses Alter zu arbeiten“, schreibt Wulff in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“. Heute seien aber nur 30 Prozent aller Männer über 60 Jahre erwerbstätig, bei den Frauen seien es sogar nur 10 Prozent.
„Wir brauchen deshalb eine Alten-Quote in den Unternehmen“, so der CDU-Politiker. Wulff weiter: „Nur so kann die Wirtschaft dazu gezwungen werden, mehr Arbeitsplätze für über 60-jährige bereitzustellen: Im Interesse der Wirtschaft, der Allgemeinheit, und der sozialen Gerechtigkeit.“ Demgegenüber sprach sich der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation Jusos, Sascha Vogt, gegen eine Alten-Quote aus. Vogt schreibt in einem Gastbeitrag für „Bild am Sonntag“: „Es müssen mehr Jobs für über 60-Jährige her. Die Quote wäre aber nicht mehr als ein Papiertiger.“ Vogt verwies auf mögliche Probleme einer solchen Quote: „Was wäre mit kleineren Unternehmen? Was, wenn Menschen aus gesundheitlichen Gründen in Rente gehen müssen? Zahllose Ausnahmen müssten her. Die Quote taugt vielleicht für ein gutes Gewissen der Politik, nicht aber für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.“ Vogt betonte weiter: „Ohne ausreichend Jobs darf es keine Rente mit 67 geben.“