Bei einer Anschlagserie in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 66 weitere wurden verletzt. Medienberichten zufolge ereigneten sich die Anschläge in den mehrheitlich von Schiiten bewohnten nördlichen Stadtteilen Kadhimija und Sadr City. Insgesamt explodierten fünf Bomben, eine konnte rechtzeitig entschärft werden.
Laut der BBC explodierten die Sprengsätze zur Hauptverkehrszeit und waren auf Gruppen von Zivilisten gerichtet. In Kadhimija explodierten zeitgleich zwei Autobomben. Im Stadtteil Sadr City detonierten eine Motorradbombe und zwei weitere Sprengsätze. Der Irak befindet sich zurzeit in einer innenpolitischen Krise, die vor allem von Differenzen zwischen der schiitischen Bevölkerungsmehrheit und der sunnitischen Minderheit gekennzeichnet ist. Der Abzug der letzten US-Soldaten am 18. Dezember 2011 hat den Konflikt verstärkt. Die irakische Regierung erlebt seitdem eine Krise. Am 19. Dezember wurde ein Haftbefehl wegen Terrorverdachts gegen den sunnitischen Vizepräsidenten Tariq al-Haschimi erlassen. Er soll sich an einem Attentat gegen den Premierminister Nuri al-Maliki beteiligt haben. Al-Haschimi bestreitet die Vorwürfe und hält sich zurzeit in der autonomen Region Kurdistan auf.