Leseprobe aus „Es ist Weihnachten …“

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Als der Spatz einen Schnupfen bekam
Magdalena wohnt mit ihren Eltern am Rand eines Dorfes. Gleich hinter dem Wohnhaus beginnt der Wald, der sich über einen ganzen Berg zieht.
Das Mädchen besucht die erste Klasse in der Dorfschule, die nicht weit entfernt ist.
Dazu muss sie einen kurzen Waldweg gehen und dann an drei Häusern vorbei – schon ist sie da. Oder sie wählt den Weg durch den Ort, da geht sie an sieben Häusern vorbei.
Magdalena wählt immer den Pfad durch die Natur. Sie findet es einfach schöner, über den Waldboden zu laufen, als die betonierte Straße unter den Schuhen zu haben.
Heute schneit es mit großen Flocken vom Himmel. Das Kind geht in den Wald und tanzt zwischen den Schneeflocken herum. Zeit hat sie genug, da sie immer rechtzeitig aufsteht, um die Schönheit der Natur genießen zu können, bevor sie Stunden im Klassenzimmer verbringt. Da hört sie plötzlich ein komisches Geräusch. Ganz leise, aber anders als die normalen Waldgeräusche. Magdalena bleibt stehen und lauscht. Da! Schon wieder! Es ist so ein zartes »tschiiiii…«, aber sehen kann das Kind niemanden. Für einen Menschen wäre der Laut auch viel zu leise. Sie sucht mit ihrem Blick die Umgebung ab. Zuerst sieht sie nur einen winzigen kleinen Schneeberg, doch kurz darauf ertönt das nächste »tschiiiii«
und der Haufen bewegt sich. Etwas winziges Braun-Graues kommt zum Vorschein. Magdalena bückt sich und schaut sich den niesenden Schneegupf genauer an. Ein kleiner Spatz guckt da heraus und sein Schnabel ist ganz feucht. Das Kind hält die Hand auf und der Vogel blickt zuerst etwas verängstigt, doch als Magdalena ihre Hand etwas näher hält, hüpft das Tier darauf.
Oh, wie der zittert! Dem kleinen Kerl ist sicher kalt. Ich glaube, der hat einen Schnupfen, denkt sich das Mädchen und wärmt den Spatz, indem sie ihn zart zwischen ihren Händen hält. In die Schule mitnehmen kann sie ihn nicht, Waldtiere müssen frei leben können, also wickelt sie aus ihrem Halstuch ein kleines Nest zusammen, bindet das an einen Ast auf einen Baum. Dann setzt sie den Spatz hinein, damit er es warm hat.
»Später komme ich wieder und bringe dir ein paar Körner und die kleine Mütze meiner Puppe, dann geht es dir bald besser.«
Der Spatz kuschelt sich in sein neues Nest und Magdalena geht zur Schule.
Im Pausenhof der Schule gibt es ein Vogelhäuschen. Der Hausmeister hat natürlich dafür immer Futter gelagert. So fragt Magdalena in der Pause, ob sie etwas davon haben kann, und erzählt die Geschichte vom kleinen Spatz mit der Erkältung.
Als dann die Schule für diesen Tag zu Ende ist, wartet der Mann schon auf das Kind und übergibt ein Päckchen Vogelfutter. Magdalena bedankt sich herzlich und läuft gleich zu ihrem Patienten.
Der Spatz guckt ihr schon entgegen und schaut schon wesentlich gesünder aus. Das Mädchen füllt Körner auf ihre Handfläche und hält sie hoch zu dem Vogel. Der hüpft aus dem Nest auf ihre Hand und knabbert fröhlich das Futter. Nun muss Magdalena aber nach Hause zum Mittagessen und Hausübung machen. Sie verspricht dem kleinen Freund bald wiederzukommen.
Etwas später, nachdem sie alle Arbeiten erledigt hat, holt sie die Puppenmütze, ein Geschirrtuch und etwas Spagat. Magdalena erzählt ihrer Mutter von ihrem Fund und gemeinsam gehen die beiden nun zu dem Vogel.
Der ist nun bereits sehr zutraulich. Er hüpft gleich auf Magdalenas Schulter, als sie beim Baum ankommt.
Mutter baut aus dem Geschirrtuch und dem Spagat ein kleines Dach über dem Nest.
Nun ist es auch etwas geschützt. Magdalena füttert ihren Patienten, dann setzt sie ihm die Mütze auf, die perfekt passt, und setzt den Kleinen wieder in sein Nest.
Täglich pflegt das Mädchen nun den Vogel vor und nach der Schule. Eine Woche später ist er gesund und kein »tschiiii« ist mehr zu hören.
Tiere sind sehr dankbar, wenn sie Hilfe bekommen. So begleitet ab diesem Tag der kleine Spatz Magdalena zur Schule und holt sie wieder ab. Er wartet auf dem Fensterbrett und flattert den ganzen Weg neben ihr her. Und wenn er einmal müde ist, so ruht er sich auf ihrer Schulter aus und lässt sich tragen.
© Pfolz/ Moebius

Buchbeschreibung:
Drei Künstlerinnen haben sich zusammengetan, um dieses Buch entstehen zu lassen.
Vierzehn Geschichten und Gedichte über die Weihnachtszeit, die liebevoll von Karina Moebius und Karina Pfolz erzählt werden, um die kalte Jahreszeit mit wohliger Wärme zu erfüllen.
Die Illustrationen von Marie Luise Strohmenger dienten als Vorlage für die Erzählungen.
Das Buch ist auf Fotopapier gedruckt und in Hardcoverausführung und eignet sich perfekt als Geschenk.

Produktinformation:
Gebundene Ausgabe: 86 Seiten
Verlag: Karina Verlag (Nova MD); Auflage: Erstauflage (30. September 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3964438642
ISBN-13: 978-3964438645

Mehr Infos unter:
https://www.karinaverlag.at/

Firmeninformation:
Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal.
Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy“ wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
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