Die CSU erntet mit ihrem Vorstoß für eine verpflichtende Altersvorsorge für Selbstständige deutlichen Zuspruch im Arbeitgeberlager. „Diese Überlegungen weisen in die richtige Richtung und sind pragmatisch umsetzbar“, sagte Alexander Gunkel, Hauptgeschäftsführungsmitglied der Arbeitgeber-Bundesvereinigung BDA, dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Wichtig sei vor allem, dass Selbstständige danach eine Wahl zwischen privater Vorsorge und gesetzlicher Rente behalten sollten, betonte Gunkel, der auch Vorstandschef der Deutschen Rentenversicherung ist.
Sozialverbände, Gewerkschaften und auch Sozialpolitiker der CDU/CSU wollen Selbstständige verpflichtend in die gesetzliche Rentenversicherung aufnehmen. Für eine Versicherungspflicht mit Wahlfreiheit hatte sich hingegen kürzlich auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ausgesprochen. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) prüft nach Angaben ihres Ministeriums zurzeit verschiedene Varianten. Ein generelle Einbeziehung von Selbstständigen in die gesetzliche Rentenversicherung sei auch für die Rentenfinanzen gefährlich, warnte Gunkel. Gewerkschaften und Sozialverbände hätten bereits angekündigt, das zusätzliche Beitragsgeld der Selbstständigen zunächst einmal für eine Ausweitung der Leistungen an andere Rentnergruppen nutzen zu wollen. „Damit aber droht die gesetzliche Rentenversicherung in eine finanzielle Schieflage zu geraten“, warnte Gunkel.